Der richtige Kindergarten per Mausklick

Wer für seinen Nachwuchs einen Kindergartenplatz sucht, soll sich künftig nicht mehr die Hacken ablaufen müssen: Die Stadt Bonn hat seit wenigen Tagen ihr so genanntes Kindergarteninformationssystem in Betrieb genommen.

Bonn. Wer für seinen Nachwuchs einen Kindergartenplatz sucht, soll sich künftig nicht mehr die Hacken ablaufen müssen: Die Stadt Bonn hat seit wenigen Tagen ihr so genanntes Kindergarteninformationssystem - kurz Kigan - genannt - öffentlich in Betrieb genommen. Beinahe alle geförderten Einrichtungen sind angeschlossen, zurzeit sind es 182 Kitas.

Familiendezernentin Angelika Maria Wahrheit zufolge handelt es sich um ein bundesweit "einmaliges" Informationssystem, das die Stadt gemeinsam mit der Telekom entwickelt hat. Vorrangiges Ziel: Die Eltern sollen sich quasi per Mausklick im Internet über das Angebot der Kindergärten der Stadt Bonn und der freien Träger in der Bundesstadt informieren können.

Dabei können sie die Einrichtung nach ihren individuellen Bedürfnissen auswählen sowie den Radius der gewünschten Umgebung und bestimmte Gruppenformen eingeben. Sie erhalten anschließend Auskünfte über alle infrage kommenden Kitas in ihrer Umgebung mit einem kurzen Steckbrief und der pädagogischen Konzeption.

Kigan Das neue Kindergarteninformationssystem "Kigan" soll auch der Stadt mehr Planungssicherheit bieten. Alle Fäden laufen im Jugendamt zusammen, wo sämtliche Daten auf einen Blick und somit alle freien Plätze ermittelt werden können. Mit Hilfe von Kigan können auch Doppel- und Dreifachanmeldungen abgefragt werden. Infos: http://www3.bonn.de/kiganDarüber hinaus können die Kinder künftig auch online in der gewünschten Einrichtung angemeldet werden. In einem nächsten Schritt - die Zustimmung der Eltern ist allerdings Voraussetzung - können sich die Kitaleitungen über die Warteliste aller angeschlossenen Kitas informieren.

So kann auch ein Kindergarten mit freien Kapazitäten Eltern einen Platz anbieten, deren Kind dort nicht angemeldet ist. Allerdings: "Das Kigan ersetzt keinen persönlichen Besuch des Kindergartens", betonte Jugendamtsleiter Udo Stein. Das System könne Eltern aber auf die Schnelle alle wichtigen Erstinformationen bieten und das Anmeldeverfahren deutlich erleichtern.

Eigentlich soll Kigan auch die Arbeit der Kitaleitungen vereinfachen. Das Gegenteil sei im Moment der Fall, seufzt Sabine Siering vom katholischen St.-Barbara-Kindergarten in Ippendorf.

Meinung Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Ein Gewinn"So funktioniere die Datenautobahn oftmals nicht reibungslos, sie müsse dann doch die Eltern anrufen.

Ihre Kollegin Jennifer Hilberath vom evangelischen Trinitatis-Kindergarten spricht ebenfalls von Kinderkrankheiten bei Kigan. So sei die Angabe der Konfessionszugehörigkeit freiwillig. "Doch die ist ja gerade bei den kirchlichen Trägern ein Aufnahmekriterium", so Hilberath. Mit ihrer Kollegin ist sie aber zuversichtlich: Es braucht wohl seine Zeit, bis das neue System gut funktioniert.

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