"Das Ako von gestern ist nicht das Ako von heute"

Das Bad Godesberger Aloisiuskolleg begrüßt in einer Stellungnahme den Zinsmeister-Bericht. Das Ako werde die gewonnenen Erkenntnisse konsequent in der pädagogischen Arbeit umsetzen, versprach Pater Ulrich Rabe am Dienstag.

Bonn. (ham) Bei der Präsentation der abschließenden Erkenntnisse über schwere Grenzverletzungen am Aloisiuskolleg (Ako) sowie beim Pressegespräch der Opfergruppe saß Pater Ulrich Rabe noch ernst und schweigsam in den Zuhörerreihen. Kurze Zeit später ging der kommissarische Ako-Rektor selbst mit einer Stellungnahme in die Öffentlichkeit.

"Wir sind froh, dass nach monatelangen Untersuchungen endlich der Abschlussbericht vorliegt und dass wir mit unserem Arbeitsstab einen wichtigen Teil zur Aufarbeitung beitragen konnten", formulierte Rabe. Der Bericht sei detailliert und ergänze wichtige Empfehlungen, etwa zu den Möglichkeiten der Entschädigung Betroffener.

"Die Frage nach der Verantwortlichkeit von Ordensmitgliedern in Leitungspositionen wird aus unserer Sicht aber nicht abschließend bewertet", fügte Rabe auch Kritik an. Es dürfte hier wohl auch um die Verantwortlichkeit des im Februar 2010 plötzlich zurückgetretenen Rektors Pater Theo Schneider gehen, der heute in Mannheim lebt.

Verständlicherweise lege der Bericht den Schwerpunkt auf Negativerfahrungen von ehemaligen Schülern sowie auf die Verfehlungen von Patres und Mitarbeitern in der Vergangenheit, so Rabe. "Wir hätten uns aber auch gewünscht, dass deutlicher herausgestellt würde, dass das Ako von gestern nicht das Ako von heute ist und dass wir heute alles dafür tun, Grenzverletzungen gegenüber den uns anvertrauten Jugendlichen zu verhindern."

Man gehe selbstkritisch mit den Ergebnissen des Berichts, der deutschlandweit in seiner Komplexität sicher beispiellos sei. Das Ako werde die gewonnenen Erkenntnisse konsequent in der pädagogischen Arbeit umsetzen, versprach Pater Ulrich Rabe am Dienstag.

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