Bulgaren verkaufen Handelsvertretung in Bad Godesberg

Die Republik Bulgarien bleibt zwar auch künftig mit einer Handvoll Mitarbeitern in Plittersdorf vertreten. Verkauft wird jetzt allerdings die ehemalige Handelsvertretung auf dem gleichen Gelände

 Steht seit Jahren leer: die ehemalige Handelsvertretung der Bulgaren am Plittersdorfer Rheinufer.

Steht seit Jahren leer: die ehemalige Handelsvertretung der Bulgaren am Plittersdorfer Rheinufer.

Foto: Ronald Friese

Bad Godesberg. Niemals geht man so ganz. Das gilt zum Beispiel für die Republik Bulgarien, die auch künftig mit einer Handvoll Mitarbeitern die Außenstelle der Berliner Botschaft in Plittersdorf, Auf der Hostert 6, aufrecht erhalten wird.

Verkauft wird jetzt allerdings die ehemalige Handelsvertretung auf dem gleichen Gelände Am Büchel, die seit Jahren nicht mehr genutzt wird. "Mit dem Verkauf müssten Heizungs- und Versorgungsleitungen, die bislang über das Botschaftsgebäude, Auf der Hostert 6, führen, separiert und erneuert werden", heißt es im Verkaufsexposé von Limbach Immobilien, die kürzlich mit der Vermarktung beauftragt wurden.

Auch "das Dach über dem rückwärtig gelegenen Anbau ist undicht. Hierdurch sind in der Vergangenheit Feuchtigkeitsschäden entstanden, die bis in die Tiefgaragen vorgedrungen sind", heißt es weiter.

"Starke bis massive Schimmelschäden" sind auch das Ergebnis jahrelangen Leerstandes der ehemaligen bulgarischen Wohnblocks in der Herderstraße (Ecke Arndtplatz). Nachdem vor wenigen Wochen die letzten bulgarischen Familien ihr Quartier vom Godesberger Villenviertel in Richtung Südosteuropa verließen, gab Bulgarien auch hier grünes Licht für den Verkauf der Anlage.

Die fünf Häuser mit 30 Wohnungen auf einer Grundstücksfläche von über 3 000 Quadratmetern stehen jetzt für 3,2 Millionen Euro zum Verkauf, die Handelsvertretung in Plittersdorf (895 Quadratmeter Geschossfläche) für 650 000 Euro. Makler Wieland Münch schätzt allerdings, dass ein potenzieller Käufer "noch einmal 2,5 Millionen Euro investieren muss", und geht dadurch von einem Gesamtvolumen von 5 bis 6 Millionen Euro aus. Insbesondere die undichten Flachdächer der ehemaligen Wohnhäuser gelten als stark sanierungsbedürftig.

Wie viele andere Länder mit diplomatischen Vertretungen in Bonn, hatten die Bulgaren erst Mitte der siebziger Jahre Grundstücke in Bad Godesberg erworben und neu bebaut. Rund 4,5 Millionen Mark ließen sich die bulgarischen Kommunisten damals ihre neue Repräsentationsstelle am Rhein kosten.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Portugiesischen Residenz in der Dollendorfer Straße und der Südafrikanischen Botschaft auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die übrigens noch immer leer steht, entwarf Architekt Georgi Mejdouretchki auf dem 2 500 Quadratmeter großen Grundstück zwei Gebäudekomplexe für eine kombinierte Repräsentations- und Arbeitsstätte der bulgarischen Diplomaten.

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