Bulgaren-Block wird komplett saniert

´Der so genannte Bulgaren-Wohnblock ist verkauft und wird ab Frühjahr nächsten Jahres umgebaut. Die fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 30 Wohnungen stehen teilweise seit elf Jahren leer. Und einen dementsprechenden Eindruck hinterlassen sie auch im Straßenbild des Villenviertels.

Bulgaren-Block wird komplett saniert
Foto: Bernd Linnarz

Villenviertel. Der so genannte Bulgaren-Wohnblock ist verkauft und wird ab Frühjahr nächsten Jahres umgebaut. Die fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 30 Wohnungen stehen teilweise seit elf Jahren leer. Und einen dementsprechenden Eindruck hinterlassen sie auch im Straßenbild des Villenviertels.

Zwar kehrten die letzten bulgarischen Familien erst im September in ihr Heimatland zurück, der größte Tross der bulgarischen Botschaft war jedoch schon 1999 nach Berlin umgezogen. Seitdem gibt es in Bonn nur noch eine Außenstelle, Auf der Hostert in Plittersdorf.

Die Liegenschaft an der Ecke Herderstraße/Arndtplatz umfasst mehr als 3 000 Quadratmeter und war im August erstmals von der Limbach Immobilien KG auf den Markt gebracht worden. Seit August standen die fünf Betonblocks, Baujahr 1978/79, für 3,2 Millionen Euro zum Verkauf. In einem Bieterverfahren bis Ende Oktober meldeten sich eine Reihe von Interessenten, erklärte Geschäftsführer Wieland Münch dem GA. Über den tatsächlichen Verkaufspreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart, dem Vernehmen nach soll die avisierte Summe jedoch nicht ganz erreicht worden sein.

Den Zuschlag erhielt letztlich die Bonner 7x7Concept, die ihren Sitz nur wenige hundert Meter entfernt in der Plittersdorfer Straße hat. "Zurzeit entwickeln wir ein Gesamtkonzept", erklärt Geschäftsführer Andreas Mankel dem GA. Geprüft werden drei unterschiedliche Varianten, darunter auch die Idee für ein Mehrgenerationenhaus.

Am wahrscheinlichsten, so Mankel, sei nach derzeitigem Stand jedoch eine Mischung aus altersgerechter und hochwertiger Wohnnutzung. Probleme, die den Zeitplan durcheinander bringen könnten, erwartet Mankel nicht. "Wir orientieren uns am geltenden Baurecht und werden allenfalls um die Genehmigung zur Fällung einzelner Bäume kämpfen müssen, deren Wurzeln sich ins Fundament fressen."

Wasser dringt allerdings nicht nur von unten ein. Ein weiteres Problem stellen die undichten Flachdächer dar. Folge: Der Betonklotz ist innen von Schimmel befallen, die an sich graue Außenfassade erstrahlt großflächig in Moosgrün.

Fest steht, dass der Metallzaun bis auf ein kurzes Stück am Arndtplatz fallen soll. Das Wohnhaus des bulgarischen Botschaftsrats Stefan Dimitrov, der die Bonner Außenstelle leitet, bleibt dadurch weiterhin geschützt.

Die Detailpläne will Mankel auch den Anwohnern vorstellen. Dazu plant er eine Info-Veranstaltung Anfang des Jahres. Die Handelsvertretung der Bulgaren in Plittersdorf in der Straße Am Büchel ist hingegen immer noch auf dem Immobilien-Markt. Sie steht für 650 000 Euro zum Verkauf. Münch schätzt allerdings, dass ein potenzieller Käufer noch einmal 2,5 Millionen Euro investieren muss.

Wie viele andere Länder mit diplomatischen Vertretungen in Bonn hatten die Bulgaren erst Mitte der siebziger Jahre Grundstücke in Bad Godesberg erworben und neu bebaut. Mehr als 4,5 Millionen Mark ließen sie sich damals ihre neue Repräsentationsstelle am Rhein kosten.

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