WCCB-Prozess Ankläger: Hübner log vor Gericht

Bonn · Nach seiner dreitägigen Vernehmung als Zeuge vor der Bonner Wirtschaftsstrafkammer droht dem früheren städtischen Projektleiter des World Conference Centers Bonn (WCCB) und Ex-Stadtdirektor, Arno Hübner, ein Verfahren wegen Falschaussage vor Gericht.

Wie Staatsanwalt Ulrich Stein am Dienstag im Korruptionsprozess gegen Ex-WCCB-Investor Man-Ki Kim, dessen damaligen Rechtsberater Ha-S. C. und zwei Mitangeklagte feststellte, ist er sicher, „dass Hübner vor Gericht bewusst die Unwahrheit sagte“.

Seine Überzeugung äußerte der Ankläger im Rahmen eines Beweisantrags, mit dem er die Verteidigung erkennbar überraschte. Darin beantragte er, den früheren GA-Redakteur Bernd Leyendecker zum Beweis der Tatsache zu vernehmen, dass Hübner entgegen seiner Aussage vor Gericht sehr wohl die angebliche Verknüpfung von Kims Firma SMI Hyundai mit dem Weltkonzern Hyundai gesehen habe.

Leyendecker könne bezeugen, dass er Ende Juli 2005 in Hübners Büro gebeten worden sei, wo ihm Man-Ki Kim und Ha-S. C. im Beisein Hübners die Verbindung von SMI Hyundai Corporation zum Hyundai-Weltkonzern erläutert hätten – mit dem Hinweis, dass der auch die Fußball-WM 2006 in Deutschland mit 200 Millionen Euro sponsere.

Hübner hat dem laut Staatsanwaltschaft nicht widersprochen. Und auch die damaligen Artikel im GA seien nie beanstandet worden. Vor Gericht hatte Hübner beteuert, er habe nie versucht, die Presse zu beeinflussen. Nun muss das Gericht entscheiden, ob der neue Zeuge gehört wird.

Wie am Dienstag bekannt wurde, hat die gemeinsam mit ihrem früheren WCCB-Kollegen Hübner angeklagte Eva-Maria Zwiebler den Anwalt gewechselt. Damit verlässt sie jene Kanzlei, in der auch Jochen Dieckmann, Ehemann der Ex-OB Bärbel Dieckmann, als Anwalt tätig ist.

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