Aloisiuskolleg beurlaubt Mitarbeiter

Der derzeitige Mitarbeiter am Bad Godesberger Aloisiuskolleg (Ako), gegen den wegen möglichen Missbrauchs an Schutzbefohlenen zwei Anzeigen erstattet wurden, ist vom Kolleg am Donnerstag beurlaubt worden.

Bad Godesberg. Der derzeitige Mitarbeiter am Bad Godesberger Aloisiuskolleg (Ako), gegen den wegen möglichen Missbrauchs an Schutzbefohlenen zwei Anzeigen erstattet wurden ( der General-Anzeiger berichtete), ist vom Kolleg am Donnerstag beurlaubt worden.

"Wir stellen ihn frei, bis die gegen ihn erhobenen Vorwürfe geklärt sind", teilte der kommissarische Ako-Rektor Pater Ulrich Rabe dem General-Anzeiger am Nachmittag mit. Es handelt sich dabei um einen pädagogischen Mitarbeiter für den außerschulischen Bereich, der am Kolleg seit vielen Jahren für das Externat, also die Nachmittagsbetreuung, zuständig ist. Der Mann ist gleichzeitig als erster Vorsitzender eines am Kolleg angesiedelten, aber selbstständigen schulnahen Vereins tätig.

Der pädagogische Mitarbeiter wird verdächtigt, sich in den 90er Jahren an Schutzbefohlenen sexuell vergangen zu haben. Schon Ursula Raue, Missbrauchsbeauftragte der Jesuiten, hatte ihn in ihrem Abschlussbericht anonym als möglichen Täter aufgeführt. Wie dem GA bekannt ist, wurde eine der beiden Anzeigen von einer jungen Frau, einem möglichen Opfer aus den 90er Jahren, erstattet.

Nun erklärt der Ako-Rektor, dass die zweite Person, die den Mann wegen Missbrauchs anzeigte, ein weiterer Mitarbeiter des schulnahen Vereins ist. Der Beschuldigte habe seinem ihm in den vergangenen vier Jahren unterstellten Kollegen daraufhin fristlos gekündigt. Das Ako habe diesen Mann also nicht entlassen, sondern der Beschuldigte in seiner Funktion als Vereins-Vorsitzender, betont Pater Rabe.

In den Vorwürfen sei es um sexuellen Missbrauch bezogen auf den Zeitraum Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre gegangen, als der zweite Anzeigensteller noch Jugendlicher war. Unmittelbar nachdem dem Kolleg erste Vorwürfe bekannt geworden seien, habe es alle notwendigen Schritte unternommen, um den Sachverhalt und etwaige Maßnahmen eingehend zu prüfen, erklärte Pater Rabe dem GA. Nun habe man den pädagogischen Mitarbeiter nach komplexen arbeitsrechtlichen Erwägungen freigestellt.

Dagegen beteuert der Verdächtigte selbst dem General-Anzeiger gegenüber auch aktuell nochmals seine Unschuld und spricht von einem Komplott. Dem von ihm gekündigten ehemaligen Mitarbeiter habe er vielerlei Vergehen nachweisen können.

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