Bonner Hafenbetriebe 17 Millionen Euro flossen in den Hafen

BONN · Sattelschlepper rollen über den nassen Asphalt, die alten Kräne im Norden drehen sich und beladen Schiffe mit Sand, Container hängen am Speader und werden vom neuen beeindruckenden Kran auf Lastwagen gehievt. Auch wenn am Freitag ein Festtag für die Bonner Hafenbetriebe war, Hafenmeister Achim Schmitz und seine Mannen haben alle Hände voll zu tun. Und das ist genau das, was alle Redner drinnen im Festzelt erwarten.

 Am Terminal angelegt: Bei laufendem Betrieb wurde gestern der abgeschlossene Ausbau des Bonner Hafens gefeiert.

Am Terminal angelegt: Bei laufendem Betrieb wurde gestern der abgeschlossene Ausbau des Bonner Hafens gefeiert.

Foto: Volker Lannert

"Der Logistikstandort Bonn hat sich darauf eingestellt, dass die Kapazitäten im Hafen gewachsen sind", sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch vor rund 300 Gästen. Fast 800.000 Tonnen Güter seien 2011 umgeschlagen worden, eine Steigerung von etwa 6,5 Prozent zum Vorjahr. "Der Ausbau des Hafens ist eine entscheidende Wende in der Verkehrspolitik unserer Region, weil die Kapazitäten auf der Schiene und der Straße ausgeschöpft sind", sagte Nimptsch.

Auch für Klaus Peter Gilles ist der Hafen ein "Zukunftsprojekt" und ein Beispiel dafür, "dass Bonn auch Projekte vorwärts bringen kann", sagte der CDU-Politiker und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Bonn mit augenzwinkerndem Hinweis auf das WCCB.

Alfons Am Zehnhoff-Söns, Geschäftsführer der Bonner Hafenbetriebe, erinnerte in seiner Rede daran, dass er eine ganze Menge Überzeugungsarbeit habe leisten müssen, bis der Ausbau des Hafens auch bei den entsprechenden Stellen bei Bund und Land als förderungswürdig anerkannt wurde. "Heute haben wir ein Ziel erreicht, von dem wir vor zehn Jahren gar nicht zu träumen gewagt hätten." Rund 17 Millionen Euro sind in den vergangenen vier Jahren in den Ausbau investiert worden, 11,8 Millionen an Bundesmitteln, fünf Millionen an Eigenmittel.

Seit 2004 sind die Hafenbetriebe ein Zusammenschluss der Am Zehnhoff-Söns GmbH und der Stadtwerke Bonn GmbH. Unter anderem wurde das Arbeitsniveau um drei Meter erhöht. Konnte der Betrieb früher nur bis zu einem Pegelstand von 6,80 Meter aufrechterhalten bleiben, können Schiffe heute auch bei einem Pegelstand von neun Metern Höhe beladen werden.

Statt eines Schiffs können durch die Verlängerung der Kante jetzt drei Schiffe festmachen. Die Kapazität an Containereinheiten wurde durch die Vergrößerung der Fläche von 120.000 auf 380.000 erhöht. Hinzu kommt die zweite große Containerbrücke.

Zahlen, Daten, Fakten

  • 1907 hat August Am Zehnhoff den Bonner Hafen gegründet.
  • 200 Menschen arbeiten für die Hafenbetriebe, Tendenz steigend.
  • Die Hafenfläche ist 65.000 Quadratmeter groß, die Spundwand am Rhein etwa 500 Meter lang.
  • Die Umschlagleistung lag 2011 bei 795.000 Tonnen. Die Kapazität an Containereinheiten konnte von 120.000 auf 380.000 erhöht werden.
  • Die neue Containerbrücke ist 122 Meter lang und 43 Meter hoch.
  • Der Fahrplan sieht pro Woche rund 50 An- und Abfahrten zu und von den Überseehäfen Rotterdam, Antwerpen und Amsterdam vor.

Weiter Infos: www.hafen-bonn.de

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