Viele Ungereimtheiten im Fall Jens Henrik Bleck

Zur Doppelseite über den mysteriösen Tod des 19-jährigen Studenten Jens Henrik Bleck

Als mein Blick am Montagmorgen auf das Foto von Jens Hendrik Bleck auf der ersten Seite des General-Anzeigers fiel, schossen mir spontan Tränen in die Augen. Nach Lesen der Doppelseite hatte ich kurze Zeit ein tiefes Gefühl von Freude.

Ich bin Herrn Wolfgang Kaes außerordentlich dankbar und in tiefer Bewunderung für seine grandiose Recherche mit gleichzeitiger Empathie für die tragische Situation der Familie Bleck. Ich habe die Familie persönlich kennenlernen dürfen, einschließlich Jens, den ich als äußerst sympathischen, höflichen und ehrgeizigen jungen Mann ins Herz geschlossen hatte und immer noch habe.

Die Familie mit ihrem hohen ethischen, moralischen und sozialen Niveau braucht Hilfe. Hilfe, um diesen Sumpf zu durchbrechen und sich zu wehren. Ich hoffe weiterhin gemeinsam mit vielen Mitbürgern auf Aufklärung von Jens grausamem, unnötigem und vermeidbarem Tod. Nochmals großen Dank an Wolfgang Kaes und den General-Anzeiger und den beispielhaften Mut der Familie Bleck.

Marita Schmidt, Bonn

Durch die sensible Art von Herrn Kaes ist mir der Fall von Trudel Ulmen schon nahegegangen. Der tragische Fall von Jens Henrik Bleck hat mich jedoch sehr erschüttert. So viel menschliches Versagen auf einmal - wo waren die Freunde (wenigstens einer), die Kaltherzigkeit des Taxifahrers (der sogar noch einem jüngeren Kollegen das Heimfahren des Jungen verbietet), das Desinteresse, ja sogar die deutliche Abfuhr des/der Polizisten.

All die Ungereimtheiten. Einfach nur erschütternd. Und die Art und Weise, wie seitens der Justiz nun mit dem Fall umgegangen wird, ist kaum zu ertragen. Zumindest hat das bei mir etwas ausgelöst: nämlich in Zukunft überall noch schärfer hinzusehen, wenn jemand sich "merkwürdig" verhält. Der Mensch könnte einfach nur in wirklicher Not sein. Ich hoffe sehr, dass die Eltern alle Hilfe erfahren und dass der/die Täter bald gefunden und bestraft werden.

Was mich gleich zum nächsten Thema (auf)bringt: Ein Thema aus der heutigen Ausgabe. Tod eines Fußgängers im Dezember 2013: Gericht: Verurteilung möglich. Ich wohne in Sankt Augustin und habe auch bei diesen Fall mit Entsetzen verfolgt, dass der mutmaßliche Täter bis jetzt nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte, weil das Amtsgericht Siegburg kein Verfahren eröffnen wollte, da es die Beweise für zu gering hielt. Und nun wird das gleiche Gericht dazu verurteilt, den Fall doch zu verhandeln.

Ich hoffe, dieser Fall wird von der Presse scharf beobachtet und kommentiert werden.

Helene Schäfer, Sankt Augustin

Auch beim nochmaligen Lesen Ihres Artikels bin ich fassungslos und wütend: Wie können Polizisten die Bitte um Hilfe und Schutz ablehnen? Erst recht wegen der Aufnahme eines Sachschadens? Dürfen Polizisten dies überhaupt?

Die Aufklärungsrate von Einbrüchen und Sachschäden ist sowieso verheerend schlecht - aber hier scheinen mir die handelnden Personen unfähig zu sein, die Prioritäten richtig zu setzten. Die Verhinderung von Schäden an Leib und Leben muss immer Vorrang haben. Unweigerlich muss ich an den Fall Dominik Brunner denken. Auch hier hatten die Polizisten den Ernst der Lage nicht erkannt und so den Tod von Herrn Brunner ermöglicht.

Ich bitte die Verantwortlichen dringend, mehr in Schulungen der Polizisten zu investieren, die sie in die Lage versetzen, solche und ähnliche Situationen richtig einzuschätzen und damit Leben zu retten. Es kann doch nicht gewollt sein, dass wir uns alle wieder bewaffnen müssen, weil die Polizei zu unzuverlässig ist.

Sollte wieder auf fehlende Mittel hingewiesen werden, gleich mein Vorschlag, diese aus dem Etat des Blitz-Marathons und ähnlicher Veranstaltungen zu nehmen.

Tilo Schumann, Bonn

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