Zweifel an der Einsatzfähigkeit

Zur Materiallage der Bundeswehr

Bei der Bundeswehr tun sich Abgründe auf. 43 Hubschraubern sind nur drei (!) einsatzbereit, und bei den 50(!) Jahre alten Transportflugzeugen ist es nur unwesentlich besser! Die Verteidigungsministerin sollte sich schämen, wenn sie mit strahlendem Lächeln "wesentliche Schritte zur Modernisierung" wie Teilzeit für Soldaten, Kitas in Kasernen oder moderne Zwei-Mann-Stuben anpreist. Zur Klarstellung: Verbesserungen im dienstrechtlichen und im sozialen Bereich sind dringend nötig. Aber das reicht offensichtlich nicht. Es muss mit Hochdruck neues und vor allem brauchbares Gerät beschafft werden. Dafür braucht von der Leyen sehr viel mehr Geld von der Kanzlerin und ihrem Kassenverwalter - aber von Merkel hat sie sich ja gerade mit der Forderung nach mehr Geld für Ausrüstung abbügeln lassen.

In diesem Zusammenhang interessant: Aus hohen Kreisen im BMVg kann man hinter vorgehaltener Hand hören, dass Merkel persönlich kein gutes Verhältnis zum Militär habe (ein altes Leiden aus DDR-Zeiten, wie man hört) und dass deswegen die Bundeswehr von ihr keine weiteren Mittel erhalte. Dann aber sollte diese Regierung auch nach außen ihren militärischen Bankrott nicht zu verschleiern versuchen, sondern offen sagen, dass die Bundeswehr bis auf Weiteres im internationalen Rahmen nicht einsatzfähig ist. Vor dem Hintergrund wird auch klar, wieso man mit fünf Prozent des Personals im Einsatz in den letzten Jahren schon an der Belastungsgrenze war. Von der Leyen hält die Bundeswehr für einsatzbereit? Da irrt sie. Armes Deutschland!

Michael Küpper, Sinzig

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