Ziel ist Verkauf des Grundstücks

Zum Artikel "Sander legt Rat Streichliste vor" vom 14. November

Es braucht nicht viel an Intelligenz, um zu durchschauen, warum Oberbürgermeister Nimptsch vor "überzogenen Diskussionen" bezüglich der ab 2019 geplanten Streichung des Zuschusses für das Frauenmuseum warnt. Er bezieht sich vordergründig auf eine sehr emotionale Äußerung einer verärgerten Bürgerin, die einem "Desaster für die Stadt" spricht.

Was zwischen den Zeilen aber deutlich wird: Die Emotionen sollen nicht hochkochen. Denn es kann bei genauer Betrachtung gar nicht um ein Sparen am Frauenmuseum gehen (es geht um nur 20 000 Euro jährlich). Es geht um die Immobilie, die sich, wie Herr Schumacher in seinem Interview sagte, "in einer wertvollen Lage befindet". Es ist sehr naheliegend, anzunehmen, dass die Stadt auf einen Verkauf des Grundstücks an einen Großinvestor abzielt. In die Bilanz, dass der Schuldenberg "bis 2019 auf 2,33 Milliarden Euro ansteigt und ab dann die Reduzierung beginnen soll", würde dann das Kalkül logisch hineinpassen. Die Kirche im Dorf lassen? Wozu?

Ich denke, es ist besser, auf die Barrikaden zu gehen und möglichst viel Lärm im Kampf um das Frauenmuseum als unverzichtbares Kulturgut zu machen, bevor der Lärm von Abrissbirne und Baggern den Bewohnern der Altstadt das Leben zur Hölle macht.

Sandra Ney, Bonn

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