Wo bleiben mehr Kontrollen?

Zum Flüchtlingsstrom aus Nordafrika über das Mittelmeer.

Walter Scharnagl hat in seinem Leserbrief zum Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer genau das angesprochen, was schon seit Langem unverständlich ist, nämlich, warum weder Politiker noch die Presse die Menschenschmuggler thematisieren. In Zeiten intensiver Satelliten-, Handy- und Internetüberwachung dürfte es doch kein allzu großes Problem sein, die Häfen der Seelenverkäufer festzustellen, um das Auslaufen weiterer solcher Schiffe zu unterbinden.

Von einem Aufruf oder gar Konzept für mehr Kontrollen in den Häfen und an den Küsten der nordafrikanischen Länder, aus denen die maroden Flüchtlingsschiffe kommen, habe ich bisher nichts gehört, obwohl man bei Straftaten doch primär die Täter suchen sollte und weniger diejenigen an den Pranger stellt, die eine Rettung zu schleppend organisierten. Menschenschmuggel ist ein lukratives Geschäft, weil nicht die Ärmsten der Armen auf den Flüchtlingsschiffen landen.

Es ist anzunehmen, dass mancher nicht gerade mit Reichtum gesegnete, nordafrikanische Hafenmeister beide Augen zudrückt, wenn wieder ein seeuntüchtiger Kahn in Richtung Italien ausläuft.

Gabriele Hamburger, Königswinter

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