Wieder ein Bauernopfer

Zum Artikel "Der tiefe Fall des Ingolf Deubel" vom 17. April.

Es ist gut, dass jetzt auch juristisch festgestellt wurde, dass die Politik einen erheblichen Anteil an dem Skandal um den Ausbau des Nürburgrings trägt. Offenbar hat der Ex-Finanzminister Deubel sich strafrechtlich schuldhaft verhalten. Es bleibt jedoch der Eindruck, dass hier wieder einmal mit einem Bauernopfer ein Drama beendet wird. Man muss sich fragen, warum jemand wie der seinerzeit regierende Ministerpräsident Kurt Beck nicht zur Verantwortung gezogen wird. Angenommen, der Nürburgring-Ausbau wäre erfolgreich gewesen, so hätte Beck sich als Wohltäter dargestellt.

Es zeigt sich mal wieder, dass sich einige Politiker gerne Denkmäler, wie Herr Beck mit dem Nürburgring oder Frau Dieckmann in Bonn mit dem WCCB, auf Steuerzahlers Kosten errichten lassen möchten. Falls diese Projekte zu Desastern werden, sollen andere alleinverantwortlich ohne Wissen ihrer Vorgesetzten gehandelt haben. Aber viel schlimmer für unsere Demokratie ist die sich daraus ergebende Frage: Wie kann man unter diesen Umständen erwarten, dass die Bürger an die Mär vom verantwortungsvoll handelnden Politiker glauben?

Thomas Eckern, Meckenheim

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