Weniger Fleisch essen

Zum Kommentar "Richtige Mischung" von Detlef Drewes zur Lebensmittelkennzeichnung, erschienen am 12. Dezember

Detlef Drewes ist es fast gelungen, mich durch die neuen Bestimmungen aus Brüssel zur Lebensmittelkennzeichnung, zu begeistern. Dass die Inhaltsstoffe in Zukunft deklariert werden müssen und das Erzeugerland auf der Verpackung stehen muss, ist ein bedeutender Fortschritt. Die beste Information auf einer Verpackung hat jedoch nur Sinn, wenn der Text in einer Größe gedruckt ist, dass er zumindest mit einer Brille gelesen werden kann.

Die enge, schmal halbfette Schrift, gedruckt auf diffusen Untergrund war bisher kaum lesbar. Hier müssen Vorschriften hinsichtlich Größe und Schriftart her. Dass sich niemand mehr herausreden kann, er sei getäuscht worden, wie Herr Drewes schreibt, ist hinsichtlich der Qualität nur die halbe Wahrheit. Bezogen auf die Fleisch- und Milchprodukte, fehlt in Europa ein einheitliches Tierschutzgesetz, ein Gesetz für artgerechte Tierhaltung, für artgerechte Fütterung und humane Schlachtmethoden. Hier könnte der Hinweis auf der Verpackung stehen: "Tierhaltung gemäß EU-Norm".

Dass jeder seinem Bedürfnis entsprechend eine Ernährung finden kann, ist noch immer nicht möglich. Ich möchte kein Fleisch von gequälten Tieren auf meinem Teller haben, in dem die Essenz, in Form von Stresshormonen, gespeichert ist. Mein Vorschlag auch für die Gesundheit: Weniger Fleisch, dafür vom kontrollierten Bio-Metzger.

Heinz Emrich, Bonn

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