Weg führt in einen finanziellen Bombenkrater

Zum Artikel "IHK: Sparen das Gebot der Stunde", erschienen am 29. Dezember

 Fordern die Stadt Bonn zum Sparen auf: IHK-Präsident Wolfgang Grießl (l.) und Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Professor Dr. Hartmut Ihne.

Fordern die Stadt Bonn zum Sparen auf: IHK-Präsident Wolfgang Grießl (l.) und Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Professor Dr. Hartmut Ihne.

Foto: Barbara Frommann

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-sieg, Wolfgang Grießl, fordert die Stadt Bonn auf, energisch beim Personal zu sparen. Außerdem ist er natürlich gegen Steuererhöhungen. Was verschweigt er? Er als maximalaktiver "Festspielhaus"-Freund.

"Lieb gewordene freiwillige Leistungen" solle die Stadt kürzen - was ist denn deren größte? Die Oper. Während er in der Folge eher auf soziale Leistungen abzielt (die gesetzlich geregelt sind), ist der Oper-, Orchester- und Kulturetat meines Wissens nicht gesetzlich vorgeschrieben.

"Freiwillig" ist auch jeder Euro der Stadt für ein angeblich "privat finanziertes Festspielhaus". Ohne dass bisher auch nur ein "Businessplan" dieses Unterfangens vorläge, schicken Grießl und seine Freunde die Stadt in den nächsten finanziellen Bombenkrater.

Wie immer waren die Fakten vorher klar. Forderung: Bonner Bürger und Gewerbe haben nur ein Interesse: Schluss mit dem "Festspielhaus", Kooperation mit Köln, Erhaltung des kulturellen Status Quo (Der ist teuer genug). Bloß keine großen Bauvorhaben, jedes ist ein Desaster. Und allein die jetzt genannten Folgekosten des "Festspielhauses" sind für unser armes Bonn bereits zu teuer. Sonst kommt der Kommissar aus Köln. Und dann ist endgültig Schluss mit lustig. Wollen die "Festspielhäusler" vorher noch schnell Fakten schaffen? Das könnte Bonn dann seine "Hochkultur" kosten.

Guido Bley, Königswinter

Ich war zuerst einfach nur Sprachlos. IHK-Präsident Wolfgang Gießl und IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille lehnen also Steuererhöhungen ab, und sie wollen bei den freiwilligen Leistungen sparen. Und diese beiden Herren verlangen von der Verwaltung und vom Rat Mut für Entscheidungen? Machen aber beide keinen einzigen konkreten Vorschlag.

Mut bedeutet, selber mit voranzugehen. Die Bürger Bonns haben bereits mit Vorschlägen vorgelegt. Herr Gießl muss, aus seiner Sicht sicherlich schweren Herzens, öffentlich das Projekt Festspielhaus als beendet erklären. Das würde den Stadtrat entlasten und sehr weiterhelfen. Und dann am besten noch weitere Vorschläge der IHK hinzufügen. Ich frage mich, wie dieser Stellungnahme der beiden Herren von sparwilligen IHK-Mitgliedern aufgenommen wird.

Hans Robert Heinrich, Bonn

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