Von der Spruchkammer faire Behandlung erwartet

Zum Artikel "Merten steigt ab und legt Protest ein", erschienen am 2. Juni

 Tränen nach dem Abstieg: Der SSV Merten spielte eine starke Rückrunde, doch es reichte nicht.

Tränen nach dem Abstieg: Der SSV Merten spielte eine starke Rückrunde, doch es reichte nicht.

Foto: Müller

Zu dem Thema Auf- und Abstiegsregelungen des Fußballverbandes Mittelrhein und dessen Folgen für die beteiligten Mannschaften muss im Fall des SSV Merten noch einiges gesagt werden.

Saison 2012/13 Landesliga 1: In dieser Saison wurde dem Tabellenzweiten der Landesliga zugemutet, dass ein Gerichtsurteil die Insolvenz des Wuppertaler SV betreffend Ende Juni 2013 darüber entschied, ob ein Aufstieg in die Mittelrheinliga erfolgen kann. Das Urteil war für SSV Merten positiv, der Aufstieg war besiegelt.

Bis zu dieser Entscheidung konnte ein Verein wie der SSV Merten für die höchste Amateurliga natürlich nur bedingt planen. Entsprechend der Punktausbeute aus der Hinserie sah sich der Verein gezwungen, in der Winterpause nachzubessern, was auch mit Erfolg gekrönt war.

Saison 2013/14 Mittelrheinliga: Die vom FVM am 18. Juli 2013 hinterlegte Auf- und Abstiegsregelung der Mittelrheinliga sah vor, dass bei vier Aufsteigern aus der Landesliga 1 und 2 in die Mittelrheinliga, einem Aufsteiger aus der Mittelrheinliga in die Regionalliga West und keinem Absteiger aus der Regionalliga West in die Mittelrheinliga nur drei Absteiger gegenüberstehen. Meldet eine Mannschaft wie die U23 von Bayer 04 Leverkusen für die Spielzeit 2014/15 nicht, handelt es sich ja nicht um einen Absteiger, der in die Mittelrheinliga aufzunehmen wäre. Dies bedeutet, dass die oben genannte Auf- und Abstiegsregelung des FVM konterkariert wird, indem er einen vierten Absteiger zulässt.

Wenn sich nun ein Verein, wie SSV Merten, dazu entschließt, das Rechtsmittel der Beschwerde einzulegen, so erwartet der faire Sportsmann eine ebenso faire und respektvolle Behandlung bei Spielausschuss und Spruchkammer. Die Zurückweisung durch die Verbandsspruchkammer am 11. Juni 2014 lässt den Schluss zu, dass hier von oben herab, arrogant und selbstherrlich entschieden wurde. Der SSV Merten kritisiert im vereinsinternen Tweet "Heimspielsonntag" auch die willkürlichen Vorgehensweisen der Verbände untereinander. Der Verein SSV Merten erhielt 2013 den Fairnesspreis des FVM. Einen derartigen Fairnesspreis müsste man dem FVM in Bezug auf den Umgang mit seinen zugehörigen Vereinen manchmal aberkennen.

Was den SSV Merten angeht: Der Verein hat das Urteil wegen geringer Erfolgsaussichten akzeptiert. Für den FVM schlage ich vor, mehr Professionalität und Transparenz in die Auf- und Abstiegsregelungen einfließen zu lassen und sie dann auch verbindlich anzuwenden. Sehr unglücklich scheint mir beispielsweise zu sein, dass der Staffelsieger der Regionalliga nicht direkt aufsteigt, sonder ein weiteres Qualifikationsspiel ablegen muss. (Beispiel Fortuna Köln)

Willi Esser, Bornheim-Merten

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