Vom Streik betroffen ist wieder der "kleine Mann"

Zum derzeitigen Streik im öffentlichen Dienst.

Warnstreiks: Verdi fordert höhere Einkommen.

Warnstreiks: Verdi fordert höhere Einkommen.

Foto: dpa

Wen will die selbstherrliche Gewerkschaft Verdi eigentlich "warnen"? Glauben sie wirklich, die Kommunen und der öffentliche Dienstherr ließen sich durch eine derartige "Erpressung" zu Kompromissen bringen? Glauben sie wirklich, mit ihren Streiks (auch wenn man es "nur" Warnstreik nennt) während der laufenden Verhandlungen beim Bürger gerade hier in der staugeplagten Stadt Bonn für ihr Handeln Verständnis zu finden?

Wo bleibt die Verantwortung für eine sozialverantwortliche und realitätsbezogene Verhandlungsstrategie? Das ist doch nur "Werbung" für die Gewerkschaft und pure Drohung gegenüber Menschen, die hierunter nur Nachteile haben, wobei in der Öffentlichkeit die öffentlichen Arbeitgeber schon von vorneherein und stammtischmäßig als zu bekämpfende Buhmänner dargestellt werden. Und dann von "sozialer Verantwortung" sprechen - da geht doch jede Glaubwürdigkeit den Rhein runter.

Annemarie Bechert, Bonn

Die Gewerkschaft Verdi traut sich jetzt, bei der GroKo "ihre Muskeln spielen zu lassen", und das in einer Art und Weise, die eigentlich nicht nur die Betriebe/Behörden schädigt, sondern den einfachen Bürger/Arbeitnehmer erheblich beeinträchtigt. Getroffen wird mal wieder nur der "kleine Mann". Das Ganze nennt sich so ganz einfach nur Warnstreik. Für die Konsequenzen sind die Herrschaften von Verdi natürlich nicht haftbar zu machen, die Schuldigen sind die Arbeitgeber. In der heutigen Zeit mit Warnstreiks solchen immensen Schaden anzurichten, ist schlichtweg verantwortungslos.

Es muss doch möglich sein, sich in Gesprächen/Verhandlungen auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen. Haben unsere Gewerkschaftsbosse aus der Vergangenheit nichts gelernt? Erinnern möchte ich hier nur an die "radikalen englischen Gewerkschaften", die die englische Wirtschaft fast in den Konkurs gestreikt haben. Solange ist das doch noch nicht her, um sich daran erinnern zu können.

Erwin Egler, Bonn

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