Viele verschließen in der Debatte ihre Augen

Zur Diskussion um das Thema Energiewende

Wenn es gute Gründe gibt, eine Klimakatastrophe (nicht nur einen Klimawandel) zu befürchten, muss deren Vermeidung oberste politische Priorität haben. U.a. muss die Entsendung klimaschädlichen Kohlendioxids in die Atmosphäre mit allen Mitteln verringert werden. Das aber ist ohne spürbare Verteuerung von Strom und Treibstoff schlechterdings nicht vorstellbar. Wie weit Energie "bezahlbar" bleibt, ist dann erst einmal nachrangig. Davor verschließen viele in der gegenwärtigen Debatte ihre Augen. Ob das Erneuerbare-Energien-Gesetz ein guter Weg ist, den CO2-Ausstoß drastisch zu verringern, kann ich nicht beurteilen.

Aber die Kritik, es verteuere den Strom und schade der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, geht am zentralen Punkt vorbei. Gefragt wären bessere, in erster Linie wirksamere Alternativen der CO2-Reduzierung. Die kann ich in der Debatte schwer erkennen, wenn man von der riskanten Kernenergie absieht. Sollte man die Furcht vor einer Klimakatastrophe jedoch für unbegründet halten oder meinen, sie ließe sich sowieso nicht mehr aufhalten, dann können wir uns das ganze Gedöns auch sparen.

Dr. Alfred Pfaller, Sankt Augustin

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