Verzicht auf Rot wäre ein gutes Zeichen

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 Der neue Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki trat bislang außerhalb seiner Gottesdienste schlicht auf.

Der neue Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki trat bislang außerhalb seiner Gottesdienste schlicht auf.

Foto: dpa

Der nebenamtliche römische Kardinal und hauptamtliche Erzbischof von Berlin, der gebürtige Kölner Rainer Maria Woelki ist gewiss gut geeignet für den Posten eines Erzbischofs von Köln. Jedoch wird die Wichtigkeit von Bischofspersonen für die Christen in allen Diözesen in den Medien überbewertet.

Das Erzbistum Köln wurde in den vergangenen Wochen ohne Oberbischof dank tüchtiger Frauen und Männer in Generalvikariat, Administration und Domkapitel hervorragend und leise geleitet, durch letzteres sogar ohne Frauen. Die Autoren K. Rüdiger Durth und Bernd Eyermann bezeichnen das Erzbistum Köln als "deutschlandweit und weltkirchlich wichtig".

Wie will man derlei theologisch und kirchenrechtlich begründen? Richtig ist halt sicherlich, dass das Erzbistum Köln reich ist. Und Bettler gibt es weltkirchenweit viele.

Wenn in Köln der "Decke Pitter" eine Erzbischofsfindung einläutet, halte ich das für erlaubte Brauchtumspflege, ähnlich den weißen Rauchzeichen aus dem Vatikan - hin und wieder. Mehr Gedöns aber bitte nicht.

Wollte der künftige Kölner Erzbischof Woelki weiterhin außerhalb seiner Gottesdienste in schlichtem und behostem Schwarz-Dress auftreten, wie es die Fotos auf Seite 3 im GA zeigen, wäre solch ein Rouge-Verzicht ein gutes Zeichen für einen geprängefreien Neubeginn in unserem Erzbistum, freute sich der katholische Christ und Erzdiözesan Gerhard Meise.

Gerhard Meise, Bonn

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