Unsinnige Bestimmungen

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 Negla Peshevar muss ihre hübsche Malerei überstreichen.

Negla Peshevar muss ihre hübsche Malerei überstreichen.

Foto: Frommann

Laut darf es nicht sein, bunt darf es nicht sein. Wie hätte es die Stadtverwaltung denn gerne? Sollen wir leise zur Arbeit schleichen, wieder nach Hause zurück und dann von dort online einkaufen? Da verschönert eine junge und sympathische Gastronomin auf ihre Kosten die Fassade ihres Cafés, verhindert dadurch illegale Graffiti und wird nun aufgefordert, die Hauswände wieder ins ursprüngliche Grau zurückzuversetzen.

Und es wird sogar mit einem Ordnungsgeld gedroht. Das kann doch nicht wahr sein. Dabei hat doch gerade die Neugestaltung einen Bezug zum Stadtteil mit seinen wunderschönen Kirschblüten, was man von dem Grau nicht sagen kann.

Ich bin weder selbstständig, noch in Gastronomie oder Handel beschäftigt. Aber ich verstehe nicht, warum man dem Kleinunternehmer so viele Schwierigkeiten in den Weg legt. Die Mieten werden immer höher und die Kunden kaufen immer mehr online ein. Dazu kommen die Einschränkungen der Stadtverwaltung bei Werbung und Gestaltung: Nicht horizontal oder vertikal darf die Reklame sein, alles wird vorgeschrieben und gemaßregelt. Wo bleibt da die unternehmerische Freiheit und die Individualität? Warum muss denn alles gleich aussehen? Wir selbst wollen doch auch keine "Einheitsware" sein, oder?

Aber bei diesen unsinnigen Bestimmungen der Stadtverwaltung haben wir bald nicht nur eine stille, sondern auch eine graue Stadt. Armes Bonn.

Christa Klein, Bonn

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