Umgang mit dem Fahrgast skandalös

Zu einem Leserbrief zur Tarifgestaltung im Verkehrsverbund Rhein-Sieg

Als ich den Leserbrief von Peter Gmys zur Tarifgestaltung im VRS las, musste ich schmunzeln und dachte: Wären es doch nur die Preise? Denn einen Tag vorher wurde ich auf dem Bahnsteig der Linie 18 in Walberberg morgens wieder mit der Ansage empfangen, dass mein Zug 20 Minuten Verspätung habe.

Diese Aussage komm schon einer unverschämten Lüge nahe, denn 20 Minuten Verspätung bedeuten auf der Linie 18 den Ausfall eines Zuges. Aber das ist halt die Semantik des Nahverkehrsunternehmens. So stand ich mal wieder für weitere 20 Minuten auf dem Bahnsteig, der sich angesichts der morgendlichen Stoßzeit füllte und füllte.

Der Zug kam dann auch, wobei er folglich Passagiere für zwei Bahnen aufnehmen musste. Wie im Viehtransport wurden die Fahrgäste nach Bonn gebracht. Angesichts der übervollen Wagen ließen sich die Türen nicht immer schließen, so dass der Zug eine weitere Verspätung von einer knappen Viertelstunde einfuhr.

Eine Entschuldigung oder vielleicht nur eine Erläuterung der Umstände durch den Zugführer gab es nicht. Am 10. Oktober erlebte ich auf der Fahrt nach Bonn, dass der Bahnfahrer vor manchen Bahnübergängen stehen blieb und jeweils mehrfach hupte, obwohl die Schranken geschlossen waren. Auch hierzu gab es keine Information. Ungereimt und skandalös ist daher nicht nur die Tarifgestaltung, sondern auch der Umgang mit dem Fahrgast.

Hans Dieter Wirtz, Bornheim

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