Über Jahrzehnte verdrängt

Zum Thema "Annette Schavan soll Deutschlands Botschafterin im Vatikan werden"

 Die Dissertation von Annette Schavan.

Die Dissertation von Annette Schavan.

Foto: dpa

Vorsätzlich zu täuschen war vor 30 Jahren genauso wenig erlaubt wie heute. Wie kommt Frau Schavan eigentlich auf die Idee, gegen besseres Wissen etwas anderes zu behaupten? Sich über Jahrzehnte in wissenschaftlicher Reputation und dem Glanz eines Doktorgrades zu sonnen, wohl wissend um die Unrechtmäßigkeit des Zustandekommens - dazu gehört eine Menge Kaltschnäuzigkeit und Verdrängungskunst.

Als Botschafterin der Bundesrepublik in den Vatikan zu gehen - ohne Hochschulabschluss und diplomatische Ausbildung - sozusagen als Belohnung oder Entschädigung für die Dienste im Kabinett ihrer Freundin Angela, dazu gehört schon Chuzpe. Aber wenn schon: Die Lektüre des Düsseldorfer Gerichtsurteils sollte ihr Gewissen wecken - und dann sollte sie bereuen und beim Antrittsbesuch dem Papst ihre Sünden beichten.

Rudolf Rupperath, Bonn

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