Tenne seit vielen Jahren ein beliebter Treffpunkt

Zum Artikel "Stadt will keine Buden zum Aufwärmen", erschienen am 1. August

 Das Vorgehen der Stadt Bonn gegen den Eigentümer eines Standes beim Weihnachtsmarkt erhitzt derzeit die Gemüter.

Das Vorgehen der Stadt Bonn gegen den Eigentümer eines Standes beim Weihnachtsmarkt erhitzt derzeit die Gemüter.

Foto: Frommmann

Der Bericht über die Nichtzulassung der Glühweintenne stößt bei vielen Menschen auf absolutes Unverständnis. Gerade die Glühweintenne bietet für alle Altersgruppen die Möglichkeit zum Verweilen.

Über Jahre war und ist sie der Treffpunkt vieler Weihnachtsmarktbesucher. Das Ambiente der "Tenne" ist einmalig. Es fällt schwer, nach Darlegung der Argumente durch die Stadt an eine objektive Entscheidung zu glauben.

Uli Orth, Bonn

Bei diesem neuen Geniestreich der Stadtverwaltung fiel mir spontan wieder ein, wie man mit dem Bönnsche Imbiss umgegangen ist. Mit dem Argument, man wolle eine Qualitätssteigerung erreichen, erhielt der alteingesessene Imbissstand - auch hier mit einer sehr sportlichen Frist - keine Genehmigung mehr, um auf dem Marktplatz Currywurst und Pommes anzubieten.

Die Qualitätssteigerung bestand dann darin, dass von dem neuen Betreiber zusätzlich Muffins, Kaffee und Obstsalat angeboten wurde. Ein Angebot, dass dann nach sehr kurzer Zeit verständlicherweise von der Speisekarte wieder verschwand.

Denn wer kauft schon Muffins mit Pommesgeruch in einer Imbissbude, wo die Innenstadt voller Bäckereien ist? Ich empfehle den Verantwortlichen für die Zukunft, einmal die Dinge aus einer anderen Perspektive als vom Schreibtisch aus zu betrachten. Schließlich ist der Kopf rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

Vielleicht dürfen wir uns dann auf dem Weihnachtsmarkt eines Tages doch wieder aufwärmen, wenn wir keine Lust auf sozialen Voyeurismus haben. Ich hoffe nur, dass die Familie Eisbusch bis dahin wirtschaftlich durchhält.

Theresa Spilotro, Bonn

Es ist schon verwunderlich, mit welch nicht nachvollziehbarer Vorgehensweise es das Marktamt der Stadt Bonn fertiggebracht hat, einem kleinen Schaustellerunternehmen für den kommenden Weihnachtsmarkt die Aufstellung seiner Getränkebude zu versagen und somit seine Existenz zu gefährden.

Wir gehören mit einer Vielzahl von Freunden, Bekannten und ehemaligen Arbeitskollegen schon Jahrzehnte zu den Stammkunden der Familie Eisbusch und mussten miterleben, wie zunächst der in unmittelbarer Nähe des Bonner Münsters angeordnete Getränkestand - ein überdachtes Rondell - zur Wahrung des Gesamtbildes entfernt und durch die jetzige Getränkebude entsprechend den Vorgaben der Stadt Bonn ersetzt werden musste.

Dagegen ist nichts einzuwenden, zumal auch hier mit zweierlei Maß gemessen wird, denn eine vom Marktamt genehmigte, zwei-geschossige Bude widerspricht bei weitem dem Gestaltungsrahmen des Weihnachtsmarktes.

Was dann aber geschah, war für uns alle unverständlich und stellte sich als reine Schikane dar, denn nach und nach wurde dem Budenbesitzer immer wieder für die Aufstellung des Standes ein anderer in unattraktiver Lage befindlicher Standort angeordnet.

Das Marktamt nannte diese Vorgehensweise Fluktuation. Nur komisch, dass eine solche Fluktuationen, die für alle zutreffend sein müsste, nur den Schausteller Eisbusch betraf. Alle anderen an den Hauptwegen gelegenen und somit in attraktiver Lage angeordneten Getränkebuden blieben davon unberührt.

Dies hinterlässt einen faden Beigeschmack und führt zur Frage, ob möglicherweise die meistbietenden Budenbesitzer Jahr für Jahr ihre bisherigen lukrativen Standorte beibehalten konnten und andere, die nicht in der Lage waren, derartige Summen aufzubringen, Benachteiligungen - wie im Fall Eisbusch - hinnehmen mussten.

Sollte letzteres zutreffend sein, wäre dies ein ungeheuerlicher Vorgang, der einer rechtlichen Prüfung bedürfte. Die größte Lachnummer allerdings ist, dass die Stadt künftig Buden mit Wetterschutz, in denen man sich mal aufwärmen kann, nicht mehr haben will.

Horst Moser, Bonn

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