Suche nach Endlager für Atommüll wird scheitern

Zum Artikel "Gorleben nur noch auf kleiner Flamme" und Kommentar von Holger Möhle "Die Suche geht weiter", erschienen am 30. Juli 2014

 Das Ende der Erkundung des Salzstocks ist Bestandteil des im vergangenen Juli in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes.

Das Ende der Erkundung des Salzstocks ist Bestandteil des im vergangenen Juli in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes.

Foto: dpa

Man muss kein Prophet sein und erst recht kein Schwarzseher: Die erneute Suche nach einem Atommüll-Endlager wird nicht nur ergebnisoffen, sie wird vor allem ergebnislos sein. Eine erneute Standortuntersuchung wird letztlich erneut am Willen des Bürgers scheitern. Der Widerstand am Standort Gorleben ist Vorbild.

Das Standortauswahlgesetz ist nicht, wie der frühere Bundesumweltminister Peter Altmaier verkündete, ein "politischer Durchbruch", sondern vielmehr ein politisches Armutszeugnis.

Der für die Bereitstellung eines Endlagers verantwortliche Staat hat es im Laufe von 37 Jahren nach der Standortbenennung Gorleben nicht einmal fertiggebracht, die Salzstockerkundung abzuschließen, obwohl die Bundesregierung im Jahre 2001 erklärte, die bislang vorliegenden Erkundungsergebnisse sprächen nicht gegen den Standort und das endgültige Ergebnis greifbar nahe schien.

Stattdessen wurde die Erkundung zunächst für mindestens zehn Jahre unterbrochen und nunmehr per Gesetz komplett beendet.

Sämtliche politischen Aussagen, dass die sicherste Lagerung von radioaktiven Abfällen deren Endlagerung im tiefen Untergrund sei, sind vergessen und durch das Gesetz ad absurdum geführt. Denn eine Endlagerung von hoch radioaktiven Abfällen wird es - wenn überhaupt jemals - in den nächsten mindestens 50 Jahren nicht geben.

In dieser Zeit werden zwölf und mehr Regierungswechsel folgen mit neuen Politikern und neuen politischen Standort-Ränkespielen.

Aber die amtierenden Politiker, und das war unverkennbar auch ihre Absicht, haben in ihrer Amtszeit das Endlager-Standortthema vom Tisch. Jedem auf Sicherheit bedachten Menschen müsste es grausen, dass nukleare Sicherheit parteipolitischer Opportunität geopfert wird.

Dr. Klaus Tägder, Sankt Augustin

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