Streik zerstört Vertrauen und richtet großen Schaden an

Zum Streit der Gewerkschaft Deutscher Lokführer

 Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky (2.von rechts), unterhält sich auf dem Hauptbahnhof in Leipzig mit streikenden Lokführern.

Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky (2.von rechts), unterhält sich auf dem Hauptbahnhof in Leipzig mit streikenden Lokführern.

Foto: dpa-Zentralbild

Schön, dass die Lokführer wenigstens dahin gehend zur Vernunft gekommen sind, den aktuellen Streik schon am Samstagabend zu beenden. Leider immer noch viel zu spät, um den völligen Ruin des Rufs ihres Berufsbildes noch abzuwenden.

Was ich noch auf Jahre hinaus mit dieser Aktion verbinden werde, sind Rücksichtslosigkeit, Verantwortungslosigkeit und Blindheit der Lokführer. Rücksichtslosigkeit allen Kunden ihres Unternehmens im Personen- und Güterverkehr gegenüber. Verantwortungslosigkeit ihrem Unternehmen und unserer Bundesrepublik gegenüber.

Der angerichtete wirtschaftliche Schaden und mehr noch die Zerstörung des Vertrauens in die schienengebundene Infrastruktur dieses Landes geht weit über das hinaus, was die Lokführer in ihrem Sinne bestenfalls dazu ins Verhältnis setzen könnten.

Was mich wirklich deprimiert, ist die schier unglaubliche Blindheit der GDL-Mitglieder, die sich vor den Karren der Interessen eines bis zur Lächerlichkeit eitlen und selbstverliebten Gewerkschaftsführers spannen lassen. Wir sind ihnen offensichtlich egal, aber sie dürften dem Herrn Weselsky noch dreimal mehr egal sein, wenn er seine persönlichen Machtinteressen durchgesetzt hat.

Christoph Klocke, Bonn-Ippendorf

So wie der GA in Berichten und Kommentaren über den Streik der GDL berichtet hat, da kann ich mich nur wundern. Da kämpft eine Gewerkschaft um Ihre Grundrechte und bekommt in zwei Instanzen Recht vor Gericht, und Sie berichten über Machtspielchen und Eigennutz der GDL, die nichts anderes im Kopf hat, als ihre Konkurrenzgewerkschaft bei der Bahn im Kampf um Tarifverträge zu verdrängen.

Sie müssen schlechte Juristen in Ihren Reihen haben, denn für einen kundigen Bürger waren die Gerichtsurteile abzusehen. Was würden Sie sagen, wenn man Ihnen die Pressefreiheit einschränken wollte.

Ich denke, im Kampf um Grundrechte sollten Bürger und Presse auf einer Seite stehen, nämlich auf der Seite des Rechts. Was mögen da wohl für Interessen hinter stecken, dass die Berichterstattung so einseitig war? Ich bin mal gespannt, ob Sie meinen Leserbrief veröffentlichen.

Bernd Weggen, Siegburg

Um es vorwegzunehmen: Das Streikrecht ist ein hohes Gut und gehört grundsätzlich geschützt. Zweifel habe ich allerdings bei dem, was Herr Weselsky daraus macht.

Ich finde es maßlos, dass Claus Weselsky einen Streik vom Zaun bricht, nur um seine eigenen Belange zu erreichen. Wären Arbeitsbedingungen und Lohnforderungen die Gründe für diesen "Streik", hätten sicherlich viele Mitbürger Verständnis für diesen Schritt.

Der Deutschen Bahn, den Fahrgästen und letztlich der Wirtschaft nur aus persönlichem Egoismus einen solch hohen Schaden zuzufügen, ist abenteuerlich. Mit seinem Verhalten wird er sich und seiner GDL letztlich einen schlechten Dienst erweisen. In meiner Beliebtheits-Skala nimmt Herr Weselsky eher einen Platz am unteren Ende ein.

Hans Klöckner, Königswinter

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