Straßensperrung bleibt umstritten

Zum Artikel "Dauerstau rund um die Oper wäre vermeidbar", erschienen am 15. Juli

 Autos, die von der Rheingasse kommen, müssen sich einreihen, um zur Brücke zu kommen. Dadurch kommt es täglich zu Staus.

Autos, die von der Rheingasse kommen, müssen sich einreihen, um zur Brücke zu kommen. Dadurch kommt es täglich zu Staus.

Foto: Frommann

"Was war das doch früher schön..." So beginnt der Artikel, ich führe den Satz jedoch anders zu Ende, nämlich so (...) "als die Stadt noch den Menschen gehörte und nicht den Autos". Ob der "Motorisierte Individualverkehr" (auch MIV genannt) wegen der Radfahrer aus der Straße vor der Oper verbannt wurde oder zu Gunsten einer höheren Aufenthaltsqualität für flanierende Touristen und Opernbesucher, beides sind doch lobenswerte Motive.

Es bringt uns nicht weiter, wenn wir alles dem flüssigen Kfz-Verkehr unterordnen wollen? In anderen Städten, nicht nur in den Niederlanden, London oder Kopenhagen hat man längst erkannt, dass dies ein hoffnungsloses Unterfangen ist.

Lebens- und liebenswerte Städte erhalten wir auf Dauer nur, wenn wir diese den Menschen wieder zurückgeben. Nebenbei bemerkt, man stelle sich vor, nur die Hälfte der mehrere Tausend Radfahrer, die täglich die Kennedybrücke überqueren, würden mit dem Auto fahren. Wie würde der Kfz-Verkehr dann wohl "fließen"?

Es geht ja nicht darum, den Kfz-Verkehr zu verteufeln oder zu verbieten. Durch konsequente Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs und des Radverkehrs müssen wir mehr Menschen zum Umsteigen auf diese Verkehrsmittel bewegen. Nicht für alle, aber für viele der in dem Artikel genannten Autofahrer aus Richtung Bad Godesberg wäre dies eine Alternative. Wenn nur ein Teil davon diese nutzen würden, könnte der Verkehr für diejenigen, die tatsächlich auf das Auto angewiesen sind, auch wieder reibungslos fließen.

Werner Böttcher, vom Allgemeinen DeutschenFahrrad-Club (ADFC) Bonn

Das Problem wäre auch zu entschärfen, wenn die Autofahrer ein wenig umsichtiger und weniger egoistisch führen. Eines der Hauptprobleme ist aus meiner Sicht die Rechtsabbiegerspur vom Belderberg in die Berliner Freiheit. Die meisten Autofahrer haben den seltsamen Drang, sich beim Rechtsabbiegen sofort auf die linke Spur der Berliner Freiheit einzuordnen.

Ist diese bereits verstopft, weil der Verkehr in Richtung Beuel nicht abfließt, bleibt man irgendwie in der Kreuzung stehen. Logisch, dass dann der Verkehr vom Belderberg nicht abfließen kann und Rückstaus mit fatalen Folgen produziert werden.

Dabei wäre es so einfach, zunächst die - in der Regel freie - rechte Spur der Berliner Freiheit zu nutzen und sich vor der Kennedybrücke im Reißverschlussverfahren einzuordnen. Macht man das einmal, wird man sofort als angeblicher Vordrängler wahrgenommen und nach Möglichkeit nicht reingelassen.

Ein wenig mehr Miteinander in diesem chaotischen Bonner Straßenverkehr würde aus meiner Sicht allen helfen.

Roland Hein, Bonn

Die Sperrung der Straße "Am Boeselagerhof" halte ich für falsch und die Argumente der Stadt für nicht nachvollziehbar. Das Problem ließe sich etwas entschärfen, indem man die "Grünen Pfeile" an der Kreuzung Belderberg/Rheingasse entfernen würde.

So könnten sich die Autofahrer, die von der Adenauerallee zur Brücke möchten, direkt nach dem Koblenzer Tor rechts einordnen und der Verkehr, der geradeaus Richtung Bertha-von-Suttner-Platz möchte, zügiger abfließen.

Da die Fußgängerampel Richtung "Alter Zoll" sehr frequentiert wird, sollte diese von einer manuellen auf eine automatische Schaltung umgestellt werden, um auch hier einen zügigeren Abfluss des Verkehrs zu gewährleisten.

Elisabeth Jakobi, Bonn

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