Schade um das Stadtmuseum

Zum Artikel "Viktoriakarree geht an Sigma" vom 17. Juni

Abgekapselt von der Welt wird jetzt Kasse gemacht, ohne Herz für die Bürger und das Flair Bonns. Auch nach dem WCCB-Projekt, über das sich bisher nur die UN freut, während sich die Bürger über hohe Steuern und Einschränkungen von Freizeitangeboten ärgern, macht die Stadt in diesem Stil munter weiter.

Bürgernahe Politik des traditionsreichen Bonns wäre der Erhalt des Stadtmuseums im Zentrum, das mit Events die Innenstadt belebt. Mit wenig Geld, aber ideenreich hat das Stadtmuseum bisher viele, bestens besuchte Veranstaltungen organisiert, wobei ich, aus Königswinter kommend, sogar in Kauf nahm, wegen Überfüllung abgewiesen zu werden.

Ein intensiver Dialog, nicht nur mit Investoren, sondern auch mit der Museumsleitung hätte zu einer für Bürger, Touristen und für die Stadtkasse interessanten Lösung zur Gestaltung des Viktoriakarrees führen können. Leider stehen stadtkernbelebende Events nicht auf dem Programm der Verwaltung. Studentencafés verschwinden und das Stadtmuseum wird eingemottet.

Die Bürger sollen in einem seelenlosen Betonkomplex einkaufen. Abends: eine tote Stadt. Vielleicht schon vorher. Vom Internetshoppen hat man in der Stadtverwaltung wohl noch nichts gehört. Dafür will man das marode Stadthaus abreißen. Zumindest eine gute Nachricht für das Flair Bonns.

Gabriele Hamburger, Königswinter

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort