Rollenverteilung

Zum Bericht "Papa ante Portas" vom 11./12. Januar:

Was bei der aktuellen Debatte zum Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" aus meiner Sicht fehlt, ist der Gedanke hinsichtlich der Rollen in unserer Gesellschaft. Ich unterstelle jetzt eine Familie mit zwei Kindern, wo zwei Verdiener existieren. Die Frage ist, ob eine oder einer der beiden Verdienenden die Rolle einer Hausfrau oder eines Hausmanns übernimmt, damit eine Familie in der aktuellen Zeit existieren kann. Die Rolle eines Hausmanns ist in unserer Gesellschaft ein Fremdwort. Diese Rolle könnte aber durch Aufwertung der Situation im Haushalt gebessert werden.

Vor einigen Jahren hatte Österreich entsprechende Anregungen gegeben. Ein früherer Kommunalpolitiker der Bonner Grünen - der eine oder andere Leser des GA wird sich vielleicht an Karl Uckermann erinnern - gab mal in einem Kandidatenporträt an, die Rolle eines Hausmanns auszuüben.

Über neue Rollen von Hausmännern und Hausfrauen, die dann als Verdiener in einer Familie gelten, sollte nachgedacht werden. Es geht dabei aus meiner Sicht nicht um so genannte "Herdprämien" wie Betreuungsgelder. Vielmehr geht es dabei um alle mit einem Haushalt verbundenen Belange wie Waschen, Putzen, Einkaufen sowie Instandhalten der Wohnungen und dass alle entsprechenden Arbeiten entsprechend entgolten werden.

Thomas Möbius, Bonn

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