Ringen um die bessere Lösung

Zum Kommentar "Das Rentenpaket der großen Koalition - Riskanter Kredit" von Holger Möhle, erschienen am 24. Mai

 In der Kritik: Das Rentenpaket der Bundesregierung.

In der Kritik: Das Rentenpaket der Bundesregierung.

Foto: dpa

Holger Möhle spricht vom "Griff in die Rentenkasse", der ein schwerer Fehler sei und kommt dann zum irrigen Schluss, "die nächste Beitragserhöhung kommt garantiert". Welche Erhöhung meint er damit? Plappert er einfach nur nach, was Kritiker aus Medien und Politik ihm vorgaukeln ? Wann hat es die letzte Erhöhung gegeben und wann die letzte Senkung (2013)? Herr Möhle wie auch die Mehrzahl der Medienvertreter und Kommentatoren aus Politik übersehen wohl, dass der Beitragssatz zur Rentenversicherung seit mehreren Jahrzehnten fast unverändert ist.

Ein Blick zwanzig Jahre zurück auf das Jahr 1994 zeigt, dass der damalige Satz (19,3 Prozent) über dem heutigen (18,9 Prozent) lag. Der Beitragssatz ist in den letzten 45 Jahren im Schnitt und auch im Trend nicht gestiegen. Auch die Finanzierung der "Mütterrenten(-anpassung)" durch allgemeine Steuermittel als bessere Lösung anzupreisen, ist bemerkenswert kurz gedacht. Wenn man sich auf so eine Lösung einigt, dann bitte für alle beitragsfreien Rentenanrechnungszeiten wie etwa Wehr- und Zivildienst, alle Erziehungszeiten (auch nach 1991) sowie Ausbildungs- und Arbeitslosenzeiten. Das wäre, so auch der Sozialbeirat der Bundesregierung, eine deutlich sinnvollere und korrektere Lösung.

Henning Behr, Bonn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort