Nur die Steuerersparnis im Blick

Zum Artikel "Alarm in den Kirchen" vom 20. August

Der beliebteste "Sport" der Deutschen scheint neben der Schnäppchenjagd das Steuersparen zu sein. Da kommt die Umstellung auf ein neues Verfahren zum Kirchensteuereinzug gerade recht, um hier mal wieder zu punkten. Nur scheinen viele nicht zu wissen oder auch nicht wissen zu wollen, was mit der Kirchensteuer auch finanziert wird: Sozialberatung, Diakonie, Jugend- und Seniorenarbeit, Kindergärten, Unfallseelsorge, und so weiter. Na und, das betrifft nicht mich, wird der Kirchensteuersparer sagen: In den Weihnachtsgottesdienst komme ich auch rein, wenn ich aus der Kirche ausgetreten bin, und ein Sozialfall bin ich auch nicht ...

Jeder kann es aber sehr schnell durch Krankheit, Arbeitsunfähigkeit oder Unfall werden! Und dann? Sollte man der Kirche nicht raten, beim Festgottesdienst oder Seniorennachmittag den Kirchensteuerbescheid vorlegen zu lassen? Oder der Unfallseelsorger kümmert sich nur um die, die Kirchensteuer gezahlt haben. Treu nach dem Prinzip: Dienstleistung nur gegen Bezahlung. Wenn die Austritte weiter anhalten, wird es vielleicht bald dazu kommen, aber soweit denkt der eifrige Kirchensteuersparer sicherlich nicht.

Wolfgang Kühn, Sankt Augustin

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