Niemand wurde gefährdet

Zum Thema "Parkplatzärger in Bad Breisig" im Rahmen der 42. Kulinarische Woche in Bad Breisig, der Artikel "Finale für Feinschmecker mit Feuerwerk" erschien am 26. Juli.

Nach einer wieder einmal starken Werbung für die Kulinarische Woche in Bad Breisig, unterstützt mit Steuergeldern, habe ich interessierte Freunde, die von auswärts anreisten, eingeladen.

So fuhren wir mit zwei Autos und zehn Personen zum Rhein und parkten in der Rheinstraße. Bei der Rückkehr waren an beiden Fahrzeugen Hinweise auf verbotswidriges Parken angebracht, und es folgten die schriftlichen Verwarnungen per Post über jeweils 15 Euro.

Unbestritten ist, dass dort eingeschränktes Halteverbot bestand. Was aber auch richtig ist, dass niemand behindert oder gar gefährdet worden ist, denn es verblieb eine Restdurchfahrtsbreite von elf Metern (!).

Es ist schon beachtenswert, dass die Touristenstadt Bad Breisig Personal an einem Sonntagabend und an diesem Ort einsetzt - und wenig später über teures und knappes Personal klagt.

Ich habe dann die Stadt Bad Breisig in einem Schreiben gebeten, beide Verfahren einzustellen, da in einem Auto eine ältere, gehbehinderte Dame und in dem anderen Wagen eine Dame mitfuhr, die akut unter einem LIP-Lymphödem litt und schlecht gehen konnte.

Dies konnte natürlich der städtische Überwacher nicht wissen. Aber nach meinem Schreiben, das übrigens bei einer persönlichen Vorsprache im Rathaus nicht auffindbar war und den Hinweis auf die Behinderung der beiden Gäste enthielt, wäre es durchaus möglich gewesen, die folgenlose Park-Lappalie einzustellen.

Doch die Aussage des stellvertretenden Sachgebietsleiters war, dass nur bei Fehlern der Verwaltung ein solches Verfahren eingestellt werden könnte (!). Es folgten sich widersprechende Aussagen der Rathausmitarbeiter.

Ich habe mich gegenüber meinen Gästen ob des fehlenden Fingerspitzengefühls sowohl bei der Feststellung als auch bei der Weiterbearbeitung entschuldigt, mich geschämt und die 30 Euro selbst bezahlt.

Nie werden diese Personen wieder in Bad Breisig zu Gast sein, weil sie einen schönen Abend verleben wollen. Sie möchten keine Gängelei durch überflüssige, sture und sich widersprechende Angestellte der Verbandsgemeinde.

So werden im nächsten Jahr mit Sicherheit zehn Plätze bei der Kulinarischen Woche frei bleiben - doch die blühende Stadt Bad Breisig wird dies locker verkraften!

Hans-Georg Marx, Bad Breisig

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort