Nichts als Ärger mit der Kurfürstensauna

Zum Artikel "Erste Überlegungen für ein Betreiberkonzept der "Interessengemeinschaft Kurfürstenbad" von Bettina Köhl

Eigenes Personal spart Kosten und eigenes Personal macht kreativ mit kleinem Aufwand die Sauna besuchenswert! Seit drei Jahren wohne ich 300 Meter Luftlinie vom Kurfürstenbad entfernt. Mitte der 60er Jahre habe ich dort schwimmen gelernt und Schulschwimmen dürfen. Es sieht noch genau so aus wie damals, nur an der Kasse sitzt niemand mehr. Mit meiner 800 Meter Luftlinie vom Bad entfernt wohnenden Freundin sollte die Kurfürstenbadsauna unser regelmäßiger Wellnesstreff sein.15 Minuten vorher die Tasche packen und gleich da sein, mehr Luxus geht nicht.

Beim zweiten Besuch haben wir die Sauna nach 30 Minuten verlassen und entschieden: Nie wieder! Warum? Die Saunen sind extrem heiß, nach kurzer Zeit brennt es auf der Haut. Und für den stolzen Preis von zwölf Euro hatten wir keine Lust auf Plastikstühle, Plastikablagen und die gleißend helle Beleuchtung auf weißen Kacheln, die selbst heute nicht mehr in Krankenhäusern zu finden ist. Wie schade. Mit der gleichen Tristesse einer Verwaltung ist ein Ort gestaltet, der mit sehr wenig Aufwand ohne Umbauten gemütlich und wohltuend sein könnte. Meine Ansprüche sind durchaus bescheiden, es muss nicht das Mediterrana oder Neptun-Bad in Köln sein, wenn ich 15 Minuten vorher meine Tasche packe und zu Fuß dort sein kann.

Aber in Baumärkten für kleines Geld gekaufte Holzregale, gedimmtes Licht, vor den Zugängen zur Dusche und Tauchbecken liegende Holzmatten, Kerzen, ein Duftlämpchen und im wirklich schön gestalteten Außenbereich und im Innenbereich Kerzen reichen völlig aus, um auch in veralteten Bauten abends eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Unfassbar finde ich, dass es Tauchbecken mit Godesberger Heilwasser gibt, und die Stadt vertrödelt nachlässig und fahrlässig Einnahme-Möglichkeiten! Wie viele Besucher werden, wie meine Freundin und ich gesagt haben: "Nie wieder".

Letzte Woche bekamen wir in Pennenfeld für den gleichen Eintrittspreis von zwölf Euro (Abendtarif) eine gut eingestellte Sauna mit Wohlfühlatmosphäre drum herum. Farbige Glühbirnen und ein Licht- und Vogelzwitscher-Gerät in die alten Holzsaunen eingebaut kostet bestimmt nicht die Welt. Und ich kann sofort hinein, während ich beim ersten Besuch im Kurfürstenbad erst von Besuchern den Automaten erklärt bekam und zehn Minuten gewartet habe, weil vom mit Knopf an Blechsäule herbeigeklingelten Personal weit und breit keine Spur war, das mir passendes Automatengeld hätte geben können.

Doris Lenhard, Bad Godesberg

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