Nationales Kulturereignis

Zum Bericht "Zehntausend Stimmen für Beethoven - Klassik als Massenspektakel: Die Neunte in Osaka mit großem Chor und Musikern des WDR- Sinfonieorchesters", erschienen am 10. Dezember

Es ist wunderbar, 10 000 Japaner aus Osaka die Ode an die Freude singen zu hören. Es ist wunderbar, diese Engagement und diese Freude in den Gesichtern der Japaner erleben zu dürfen. Es ist wunderbar, dass Musiker des WDR-Sinfonieorchesters mit beteiligt sind. Es ist schade, dass Beethoven nicht in Osaka geboren worden ist - dort hätte er die ihm gebührende Resonanz, zumal dieses Großkonzert in Japan als Kulturereignis von nationaler Bedeutung deklariert wird. Es ist schade, dass zu viele meinen, mitreden zu müssen, denen schon die einfachsten Fakten des Projekts Festspielhaus für Beethovens Geburtsstadt unbekannt sind; zum Beispiel die Finanzierung.

Es ist schade, dass noch zu wenig Funken der japanischen Begeisterung nach Bonn überspringen. Wen wundert es, wenn selbst die Intendanz ein klares Bekenntnis zur Corporate Identity untergräbt - bei jeder seriösen Firma ein absolutes No-Go. Bis 2020 haben wir noch Zeit, es so weit zu schaffen, dass sogar die Japaner sagen werden: Es ist wunderbar, in Bonn Beethovens Ode an die Freude zu hören - in einem seinem weltweiten Ruhm gebührenden Rahmen.

Carl Körner, Swisttal

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