Mehr Bescheidenheit bitte

Zum Bericht "Autounfall schockt DFB-Team - Rennwagen mit Nationalspieler als Beifahrer erfasst bei Werbedreh zwei Männer", erschienen am 28. Mai

 Ein Polizeiwagen an der Zufahrt zum Krankenhaus.

Ein Polizeiwagen an der Zufahrt zum Krankenhaus.

Foto: dpa

Muss ein Nationalspieler sich immer vorbildlich verhalten in einer Öffentlichkeit, in der fast jeder Schritt mit privaten Kameras überwacht wird? Taugen Bundestrainer als Ersatzerzieher? Haben Sponsoren Anspruch darauf, ein Vorbereitungslager nicht nur großflächig zu dekorieren, sondern auch gefährliche Kirmesrennen zu veranstalten?

Der Bundestrainer warnte vor einer Weltmeisterschaft der Strapazen, aber fast scheint es, als seien die Strapazen des Abseitigen bereits geeignet, nach einer kräftezehrenden Saison auch noch das Nervenkostüm der Beteiligten zu zerreißen. Wer vorbildliches Verhalten öffentlich einfordert, muss sich daran messen lassen. Wer viele Pferdestärken unter sich weiß, muss diese zügeln können. Erst dann geht die dahinterstehende Idee, Vorbild zu sein, eine gute Presse zu haben und einen weiteren Stern zu erringen, tatsächlich auf.

Die Konzentration auf das Wesentliche zu ermöglichen und auf Überflüssiges zu verzichten, schüfe die Voraussetzungen für all das. Bescheiden anfangen, überall! Wäre dem Automobilsponsor nicht auch mehr gedient, wenn er dem dienstwagenfahrenden Bundestrainer auch in die Bordelektronik seines Boliden einwiese, damit dieser bei der erlaubten Raserei wenigstens beim Telefonieren beide Hände am Lenkrad ließe. Das wäre dann Coolness dank Technik und ließe wirklich Sterne funkeln.

Markus J. Sauerwald, Bonn

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