Künstliche Unterscheidung

Zur Glosse "Dialektischer Dialekt" von Jörg Manhold, erschienen am 9. Februar

Manhold unterscheidet zwischen "Dem deiht doch nix me wieh" und "Der hät jet an de Fööss" (die Schreibweise schiebe ich gerne ihm in die Schuhe). Ersteres übersetzt Manhold mit einem dicken Finanzpolster, sodass der so beschriebene kaum noch etwas zu befürchten hat. Das sähe auch ich so.

Zweiteres davon abzusetzen mit flüssigem Kapital, das man wie den Matsch an den Schuhsohlen überallhin mitschleppen kann, halte ich doch nicht für korrekt. Meiner Ansicht nach beschreiben beide Ausdrücke das Gleiche, nämlich Wohlhabenheit.

Wollte man doch eine Unterscheidung treffen, findet man sie wohl in "nix me" und "hät". Ersteres beschreibt dann jemanden, der es "geschafft" hat, der andere hat einfach nur "geerbt". Aber auch das ist eher eine künstliche Unterscheidung. Unabhängig davon finde ich schön, wenn rheinisch im GA behandelt wird.

Peter Schürkes, Rheinbach

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