Konflikt geschürt

Zum Tod des früheren israelische Ministerpräsidenten Ariel Scharon

Ariel Scharon ist tot. Von allen israelischen Parteien gibt es ehrende Nachrufe. Wie ist es um das kollektive Bewusstsein eines Volkes bestellt, das das Massaker von Sabra und Schatila an Hunderten von palästinensischen Flüchtlingen, an dem Scharon maßgeblich beteiligt war, mit Schweigen übergeht. Scharon war einer der aktivsten Kriegstreiber im Nahen Osten. Er hat den Nahostkonflikt wie kaum ein anderer geschürt. Israel hat sich von seinen Verbrechen bis heute nicht distanziert. Ist Scharons Ideologie bis heute Staatsraison?

Traut sich die Bundesregierung, sich von den Auswüchsen eines ungebremsten Nationalismus, wie er heute von Netanjahu und Außenminister Lieberman auf Scharons Linie fortgeführt wird, zu distanzieren? Eine Absage an eine mörderische Tradition ist überfällig.

Dr. Eckart Strohmaier,Bonn

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