Kommunalwahl: Ein Weckruf

Zu den Ergebnissen der Christdemokraten bei der Kommunalwahl und zum Kommentar "Die CDU allein zu Haus" von Rüdiger Franz, erschienen am 27. Mai

Wenn es doch so einfach wäre, die erdrutschartigen Verluste der CDU in Bad Godesberg vor allem mit einer verfehlten Baupolitik im Stadtbezirk zu erklären. Das Erstarken des BBB und die Gewinne der neuen Liste "Die Godesberger" aus dem Stand auf 5,7 Prozent müssen als ein Weckruf verstanden werden.

Immer mehr Godesberger Bürgerinnen und Bürger fühlen sich kommunalpolitisch von den "etablierten" Parteien nicht mehr verstanden und vertreten, weil sie ihren Stadtbezirk objektiv oder gefühlt benachteiligt sehen. Die Baupolitik ist dabei nur ein Mosaikstein.

Frau Schwolen-Flümanns größter Fehler war es, die Befindlichkeiten in Godesberg nicht aufgegriffen, sondern verdrängt zu haben. Ihr Nachfolger beziehungsweise ihre Nachfolgerin tritt daher kein leichtes Amt an. Sollte die Bürgerschaft in Godesberg in den nächsten sechs Jahren erneut das Gefühl haben, dass in Bonn Entscheidungen über die Köpfe von 70 000 Einwohnern getroffen werden, wird der Anteil der Protestwähler bei den nächsten Kommunalwahlen noch weiter ansteigen.

Andreas Schmitz, Bonn

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