Klare Aussagen zum Schuldenabbau fehlen

Zum Artikel "Stadt und Kreis sollen zusammen handeln" vom 9. April.

Ihr Geld besser zusammenhalten muss insbesondere die Stadt Bonn, wenn sie aus der Schuldenfalle herauskommen will.

Ihr Geld besser zusammenhalten muss insbesondere die Stadt Bonn, wenn sie aus der Schuldenfalle herauskommen will.

Foto: dpa

Begrüßenswert und sachgerecht ist es, dass der Kreisverband des DGB dem Wähler in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis Anregungen zur Verbesserung der Situation der Bevölkerung in unserer Region mitgibt auf dem Weg zur Wahlurne am 25. Mai.

Schließlich vertreten die im DGB vereinten Einzelgewerkschaften - vor allem Verdi - einen großen Teil der hiesigen Arbeitnehmer, also keine kleine, unwichtige Wählerschicht.

Neben ihren Standardforderungen nach höheren Löhnen sind die in einem Positionspapier präsentierten Denkanstöße meines Erachtens sehr zu unterstützen. Zum Beispiel Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung, zwischen Stadt und Kreis, aber auch vorausschauende Weiterentwicklung der regionalen und grenzüberschreitenden Infrastruktur.

Mir fehlen aber klare Aussagen zum Schuldenabbau der Städte Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis und zur Südtangente: Von Königswinter-Oberpleis bis Meckenheim - überwiegend untertunnelt - könnte die Autobahn- und eine parallel geführte S-Bahn-Verbindung dem Berufsverkehr in den Gemeinden des Siebengebirges helfen und den Venusberg mit den sich ausdehnenden Fachkliniken endlich verkehrstechnisch vernünftig anbinden sowie zugleich die Reuterstraße entlasten.

Angesichts der kaum noch vorstellbaren Höhe (allein Bonn im Minus mit 1,6 Milliarden Euro) reicht beim Schuldenabbau eine lineare Kürzung der Ausgaben nicht aus.

Hier sind zwingend strukturelle Einschnitte erforderlich, in Bonn auf den Feldern mit dem höchsten Zuschussbedarf, nämlich Theater, Orchester und Stadtgrün. Diese Ausgabenposten zusammen belasten jeden einzelnen Bürger dieser Stadt mit 158 Euro.

Alle diese Anregungen zum Nachdenken richten sich nicht nur an die Wählerinnen und Wähler. Auch die Parteien sollten ihre Programme daran ausrichten, wollen sie nicht Gefahr laufen, abgestraft zu werden.

Walter Möller, Bonn

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