Kein Verständnis für Urteile in Rechtsstreitigkeiten der SWB

Zum Artikel "Busfahrerin fehlte bis zu 190 Tage im Jahr", erschienen am 9. Juni, und zum Artikel "SWB kündigen Busfahrer nach massiven Beschwerden"

 Nach Kündigungen von Busfahrern mussten die Stadtwerke Bonn zwei Prozesse führen. FOTO: GA-ARCHIV

Nach Kündigungen von Busfahrern mussten die Stadtwerke Bonn zwei Prozesse führen. FOTO: GA-ARCHIV

Eine Angestellte der Stadtwerke Bonn (SWB) fehlt schon seit sechs Jahren zu einem Drittel bis zur Hälfte ihrer Arbeitszeit wegen nicht näher bekannter Krankheit. Das ist sowohl für die Arbeitnehmerin als auch für den Arbeitgeber ungemein belastend. Kein Verständnis habe ich allerdings dafür, dass diese Angestellte auch in Zeiten fehlt, wenn sie nicht krankgeschrieben ist.

Da dieser Zustand schon seit mindestens sechs Jahren besteht, habe ich auch kein Verständnis dafür, dass kein Vorgesetzter sich Gedanken gemacht hat, wie man eine einvernehmliche Lösung finden kann, zum Beispiel Versetzung in ein anderes Arbeitsfeld.

Geradezu unglaublich finde ich, dass ein deutsches Gericht dem Arbeitgeber vorschreibt, ein "gutes" Zeugnis auszustellen, obwohl jeder Beteiligte weiß, dass das gelogen ist. Dass mal so locker 24 000 Euro von den Stadtwerken ausgeworfen werden sollen, will mir bei den sozialen und infrastrukturellen Problemen derselben nicht einleuchten. Aber nur so kann man sich heute von Mitarbeitern noch arbeitsgerichtlich trennen.

Dr. Fritz Haun, Bonn

Zwei Gerichtsurteile innerhalb kürzester Zeit zu Prozessen zwischen Busfahrern und den Stadtwerken Bonn.

Unfassbar die Ergebnisse. Beide Fahrer erhalten trotz erwiesener ruppiger Fahrweise beziehungsweise extremer, teils nicht begründeter Fehlzeiten ein gutes Zeugnis sowie in einem Fall eine Abfindung von sage und schreibe 24 000 Euro.

Ist nicht allein die Ausstellung solcher Zeugnisse eine grobe Täuschung für andere Betriebe? Es sträuben sich einem die Nackenhaare, wenn man so erfährt, wohin die regelmäßigen, jährlichen Preiserhöhungen der Stadtwerke unter anderem fließen.

Wolfgang Erlinghäuser-Franken, Bonn

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