Ist das etwa eine gezielte Provokation?

Zum Artikel "Stadt will keine Buden zum Aufwärmen", erschienen am 1. August

 Wärmt von innen: Glühwein ist auf dem Bonner Weihnachtsmarkt begehrt.

Wärmt von innen: Glühwein ist auf dem Bonner Weihnachtsmarkt begehrt.

Foto: Barbara Frommann

Ich habe den Bericht über die Einschränkungen auf dem Weihnachtsmarkt mit Interesse gelesen und frage mich, ist das eine gezielte Provokation auf einen einzelnen Anbieter? Und was ist mit den Urgesteinen auf dem Markt?

Die haben schon immer geschlossene Buden gehabt. Dürfen die jetzt auch nicht mehr? Abgesehen davon, wären dann ältere Besucher auf dem Weihnachtsmarkt nicht mehr erwünscht. Manche können nicht lange stehen und freuen sich über beheizte Unterstellmöglichkeiten.

Ich selber genieße auch die Möglichkeit, bei "Mistwetter" mal in eine geschlossene Bude gehen zu können. Wie ist denn da die Meinung unseres Oberbürgermeisters beziehungsweise der Bezirksvertretung Bonn, wollen die wirklich die etwas Älteren und eventuell etwas Gebrechlichen vom Weihnachtsmarkt ausschließen?

Erstaunlicherweise trifft man in "geschlossenen Buden" auch immer wieder Kommunalpolitiker. Ich kann mir vorstellen, dass bei solchen Bedingungen nicht mehr viele kommen, denn die Menschen wollen nicht nass werden und frieren. Ich wundere mich allerdings, dass die Bezirksvertretung Bonn das ganze Gedöns bisher widerspruchslos akzeptiert hat.

Werner Zink, Bonn

Da sind wir doch mal gespannt, ob auch die übrigen "geschlossenen" Buden der etablierten großen Schausteller vom Weihnachtsmarkt verschwinden.

Sollte die Verwaltung der Stadt Bonn die in der Absage der Glühweintenne aufgeführte Begründung für alle gleich umsetzen, dann dürften einige "geschlossene" Großstände der etablierten Großschausteller auch nicht mehr aufgebaut werden.

Wer aber das Auftreten eines großen Schaustellers den Mitarbeitern des Ordnungsamtes gegenüber miterleben durfte, wird sich sicherlich die Frage stellen, wer das eigentliche Sagen auf dem Markt hat?

Wenn dieser Schausteller, auf das Ende der Ausschankzeiten hingewiesen, dem Ordnungsamt gegenüber äußert "Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?", dann lässt das tief blicken.

Die Stadt Bonn wird sich mit ihrer Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt, an den Gleichheitsgrundsatz halten und gegebenenfalls dann auch die großen Schausteller von der Fläche verbannen müssen.

Ralf Ehmann, Bonn

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