Inflationsrate erfreulich niedrig

Zum Artikel "EZB sucht Mittel gegen Mini-Inflation", erschienen am 7. November

In dem Beitrag schreibt der General-Anzeiger, dass die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Schritte gegen die "gefährlich niedrige Inflation" vorbereitet. Es wäre schön gewesen, wenn in dem Beitrag deutlich geworden wäre, dass hier lediglich die subjektive Auffassung des EZB-Chefs Draghi wiedergegeben wird.

In der bisherigen Planung war die EZB bereit, eine jährliche Geldentwertungsrate im Euroraum von bis zu zwei Prozent im Jahr hinzunehmen. Dass die tatsächliche Inflationsrate deutlich darunter liegt, ist aus meiner Sicht eher als erfreulich denn als gefährlich zu bezeichnen. Die EZB könnte sich beispielsweise erfreut zeigen, dass es in der Realität nicht zu einer Inanspruchnahme der bisher angenommenen Inflationsrate gekommen ist.

Ich gehe nicht davon aus, dass mit dem erfolgten Bericht die Öffentlichkeit unterschwellig einer Gehirnwäsche unterzogen werden sollte, dass einzig die geplanten weiteren EZB-Maßnahmen richtig und konsequent sind und eine niedrige Inflationsrate gegen die historische Erfahrung als "gefährlich" anzusehen ist.

Dr. Ernst Bleibaum, Königswinter

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