In begehrten Wohnlagen

Zum Artikel "Bäder-Sparkurs provoziert viele Fragen" vom 4./5. Oktober

 Bei den Godesbergern beliebt: Das Kurfürstenbad.

Bei den Godesbergern beliebt: Das Kurfürstenbad.

Foto: Ronald Friese

Das einzige Freibad rechtsrheinisch, das Ennertbad, soll also auch geschlossen werden? Da kann man ja wieder einmal nur zu der perfekt funktionierenden Finanzpolitik in Bonn gratulieren. Groß wird darüber immer wieder geklagt, wie wenig Kinder heute noch schwimmen lernen. Tja, dann können ja zukünftig die Kleinen mit dem Fahrrad gefahrlos durch die "Fahrradstadt Bonn" in das "hübsche" Römerbad linksrheinisch an der Nordbrücke fahren, während viele Eltern arbeiten müssen. Wo bleiben denn die Steuergelder, wenn man an die Neubaugebiete rechtsrheinisch denkt?

Und dort wohnen und arbeiten viele für namhafte Unternehmen in Bonn, die entsprechend Steuern entrichten. Nebenbei rühmt man sich noch mit einem Wohnbauprojekt "Bezahlbares Wohnen in Bonn" an der Pützchen Chaussee, welches gleich um die Ecke des Ennertbads liegen wird. Ein Trauerspiel, denn dieses Schwimmbad bietet Kindern und Familien, die ihre Ferien zu Hause verbringen, einen Erholungsort und die Möglichkeit, zu schwimmen. Noch in diesem Jahr hat man kostenaufwendig den Kinderbereich im Ennertbad saniert.

Für das Wetter in Deutschland kann nun einmal niemand etwas. So wie viele finanz- und bildungspolitische Entscheidungen, aber auch gerade die Unterstützung des Sports in Bonn, deutet auch diese Überlegung wieder darauf hin, wie armselig und ignorant wir Bürger von Seiten der Stadt behandelt werden.

Susanne Knaack, Bonn

Wie gut, dass Sie die Lage der zu schließenden Bäder im Stadtplan dargestellt haben. So kann genau erkannt werden, wie die zu schließenden Bäder als "Filetstücke" ausschließlich in begehrten Wohnlagen liegen. Ich wüsste nun gern, wie viele Investoren schon bei der Stadt vorgesprochen haben, diese Grundstücke zu erwerben und gewinnbringend hochwertige Häuser zu bauen. Ich vermute sogar, dass in den Tresoren der Stadt bereits Bauvoranfragen verschlossen liegen, darauf wartend, genehmigt zu werden.

Gunter Vent, Bonn

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