Hangelar: Kritische Worte zum Lärmschutzbeirat

Leserbrief zum Artikel: "Viel Lärm um die Platzrunde" am 25. März

In dem Bericht wurde über die Sitzung des "Lärmschutzbeirats (LSB)" berichtet, ein Gremium, das mit "Fachkompetenz die Landesbehörde in Düsseldorf in Hinblick auf Lärmminderungsmaßnahmen berät". Das, was der Öffentlichkeit geboten wurde, war peinlich und hatte wahrlich nichts mit professionellem Fluglärmmanagement zu tun. Es gab keinerlei Diskussionen über Lärmschutzmaßnahmen! Warum auch? War ja in der Agenda nicht vorgesehen.

Braucht man ja auch nicht; denn das Gremium hat ja nur beratende Funktion, wohl wissend, dass mögliche Vorschläge von den Politikern und dem Aufsichtsrat des VLP Hangelar ad acta gelegt werden. Das entspricht auch den Erfahrungen der letzten Jahre. Bonn hat 49,6 Prozent der Anteile des Flughafens und bietet seinen Bürgern dafür rund um Hangelar 70 Prozent des Fluglärmvergnügens (70 Prozent der Platzrunde verläuft über Bonner Gebiet).

Im Aufsichtsrat des VLP aber können Fluglärm mindernde Ratsbeschlüsse von Bonn wie z.B. ein Flugverbot für Gyrocopter nicht umgesetzt werden, weil die anderen Anteilseigner (Sankt Augustin, Kreis und Fliegergemeinschaft) das blockieren. Und Vorschläge für Lärmschutzmaßnahmen gibt es genug: Neben dem Flugverbot für Gyrocopter sollten die Platzrundenflüge (Übungs- und Schnupperflüge) nach Feierabend und am Wochenende verboten bzw. drastisch eingeschränkt werden.

Auch sollte der Betreiber des Flughafens endlich die immer wieder geforderten Statistiken der täglichen Flugbewegungen (Tagesverlauf) veröffentlichen. Dann könnte man die Krachmacher identifizieren, die auch in der Mittagspause ihre Runden drehen, und könnte vor allem zeigen, wie schlimm der Flugverkehr bei schönem Wetter nach Feierabend und am Wochenende ist.

Peter Wunderling, Bonn-Holzlar

Wenn man den Artikel über die letzte Sitzung des Lärmschutzbeirats liest, denkt man unwillkürlich an "Kindergarten". Eine inhaltliche Befassung mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Lärmsituation am Flugplatz Hangelar findet dort offensichtlich nicht statt. Insofern scheint die Schlussfolgerung des Kommentators, der Beirat sei überflüssig, sich geradezu aufzudrängen.

Kann man die Aufgabe des Lärmschutzbeirats, der zuständigen Aufsichtsbehörde Vorschläge zur Verbesserung der Lärmsituation zu machen, in Zweifel ziehen und als überflüssig betrachten? Wohl kaum!

Aber, was hat der Lärmschutzbeirat geleistet, und warum ist die Situation so, wie sie dargestellt wurde? Nun, geleistet hat der Lärmschutzbeirat in den letzten Jahren wenig bis nichts!

Und bis vor kurzem ist dies deshalb niemanden aufgefallen, weil der Lärmschutzbeirat, der vorgibt, sich um die Belange betroffener Bürger zu kümmern, im geheimen und hinter verschlossenen Türen getagt hat.

Manfred Monreal, Sankt-Augustin-Hangelar

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