Gute Nerven für Kunst und Kultur

Zu "Bonn ist Nummer eins in NRW", erschienen am 4. Juli

"Institut untersucht Kulturleben", "Dunkle Wolken überm Kunst!Rasen" und "Die Beethovenstadt hat eine Attraktion verloren". Das sind drei Schlagzeilen in der Ausgabe vom 4. Juli. Ich habe da mal eine Frage: Wo holt sich ein in Hamburg ansässiges Institut (HWW) die Informationen her, das Kulturleben deutscher Großstädte zu beurteilen und zu bewerten?

In dem Artikel heißt es unter anderem: Das reichhaltigste Angebot von 13 vertretenen NRW-Städten hat immer noch Bonn. Im nationalen Kulturranking liegt Bonn auf Platz 5 hinter Stuttgart, München, Dresden und Berlin. Untersucht wurden die Bedeutung der Kulturlandschaft sowie das Kulturangebot insgesamt.

Jetzt weiß ich nicht, was das Institut alles unter Kulturangebot versteht, aber auf Bonn bezogen sicher keine öffentlichen Kulturveranstaltungen (Open-Air-Konzerte im Kunst!Rasen, Klangwelle, Konzerte in der Museumsmeile und Musikveranstaltungen im Hotel Dreesen). Das sind nur einige Großveranstaltungen - die kleineren Veranstaltungen in den Stadtbezirken kann man gar nicht alle aufzählen.

In Bonn Kunst und Kultur zu leben und zu gestalten bedarf es guter Nerven, um alle bürokratischen Hürden und Gerichtsverfahren, die von wenigen Bürgern angestrengt werden, zu überstehen. Da geht es um Schallgutachten, geräuscharme Musikpräsentation, ordnungsbehördliche Genehmigung, Schallmessungen. Berliner und Münchener würden sich totlachen.

Uli Sössel, Wachtberg

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