Grenze überschritten

Zur Lesung Krimi-Autorin Elke Pistor im Metropol-Kuppelsaal

Der Artikel "Kaffee und Kuchen" über die Lesung von Elke Pistor hat mich fassungslos zurückgelassen. Es steht jedem Journalisten offen, seine Meinung über eine Veranstaltung zu äußern - und eine gewisse Scharfzüngigkeit gehört im Feuilleton ja auch dazu. Wenn Herr Haas aber die Figur der Vortragenden zum Thema macht und dann vermeintlich witzig über "leicht" und "schwer" schreibt, wenn er dann im Folgenden nichts als Gehässigkeiten ausbreitet, dann ist eine Grenze nicht nur erreicht, sondern überschritten.

Ob Frau Pistor "wohlgenährt" ist oder nicht, hat in einem Artikel über ihre Bücher und Veranstaltungen nichts zu suchen. Im Feuilleton bin ich eine Berichterstattung gewohnt, die sich entweder auf inhaltliche oder aber auf meinungsbildende Aspekte bezieht. Persönlich Verletztendes und Sexistisches (das Aussehen von Männern wird nie thematisiert) erwarte ich von anderen Zeitungen.

Judith Merchant, Bonn

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