Gravierende Fehler nach dem Mauerfall

Zum Leitartikel "Die neue Mauer" von Ulrich Lüke, erschienen am 10. November

Ich stimme der Argumentation von Ulrich Lüke in seinem Leitartikel voll zu und ziehe zugleich den Hut vor seinem Mut, so zu argumentieren. Europa muss wieder lernen, "Zusammenarbeit und Vertrauen zu pflegen". "Vertrauensverlust in Europa" ist die größte Gefahr; das gilt auch gegenüber der europäischen Großmacht Russland, selbst wenn man "Putin für einen Diktator hält".

Im 21. Jahrhundert muss man verhandeln statt drohen. "Demütigung ist das Ende von Diplomatie." Die Wiederbelebung von Gipfeltreffen unter Einbeziehung Russlands ist dringend notwendig. Auch und gerade vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der Ukraine.

Ich hoffe sehr, dass der deutsche Außenminister seine Kollegen in Europa und den USA davon überzeugen kann. Das jüngste Apec-Treffen ist ja ein Beispiel dafür.

Volker Franzen, Meckenheim

Bravo Herr Lüke, dass Sie kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Es sind nach dem Mauerfall viele gravierende Fehler gemacht worden. Statt der "blühenden Landschaften" und der "Portokasse" wäre "Blut, Schweiß und Tränen" angesagt gewesen. Stattdessen wurde der originäre Freiheitswille im DM-Rausch erstickt. Die die Freiheit erstritten, wurden vereinnahmt und verschwanden in der Versenkung.

Ebenso wurde vergessen, dass Russland immer Russland sein wird und der pfleglichen, kooperativen Behandlung bedarf, und das erst recht, wenn es am Boden liegt.

Hermann Kusterer, Bonn

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