Gegen Strafsteuer für Kinderlose

Zum Artikel "CDU-Senioren lehnen Strafsteuer für kinderlose ab", erschienen am 23. Juni

Statt einer Strafsteuer für kinderlose Ehepaare, wie es die Jugendorganisation der CDU (Junge Union) fordert, wäre es gerechter, die steuerliche Ungerechtigkeit zwischen Ehepaaren mit und ohne Kinder an der Wurzel packen. Statt kinderlose Ehepaare zu bestrafen oder mit steuerlichen Anreizen zum Kinderkriegen zu motivieren, sollte man sich die grundsätzliche Frage stellen: Warum wird in Deutschland das bloße Heiraten steuerlich subventioniert? Was hat die Gesellschaft davon, ob zwei Menschen mit oder ohne Trauschein zusammenleben?

Menschen, die Kinder

bekommen, stärker fördern

Nichts. Heiraten ist keine Leistung. Kinder kriegen und aufziehen dagegen sehr wohl. Doch unser Steuerrecht ist ungerecht. Es belohnt die Eheschließung unabhängig davon, ob und wie viele Kinder aus der Ehe hervorgehen. Es sollte nicht darum gehen, Kinderlose zu bestrafen, sondern die Menschen, die Kinder bekommen und betreuen, steuerlich stärker zu fördern. Die steuerliche Subventionierung von Eheverträgen gehört abgeschafft, und die dadurch gewonnenen zusätzlichen Steuermittel sollten in die Kinderförderung fließen.

Hans-Werner Müller, Siegburg

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