Für Kinder und Jugendliche besonders bitter

Zu den Berichten "Personal fehlt: Hardtbergbad vorerst dicht - Andere Freibäder öffnen am Wochenende" sowie "Kein Badespaß im Hardtbergbad - Entscheidung der Stadt, das Freibad nicht zu öffnen, löst Verständnis und Skepsis aus", erschienen am 29. Mai

 Freibadsaison am Hardtberg? Daraus wird vorerst nichts.

Freibadsaison am Hardtberg? Daraus wird vorerst nichts.

Foto: Kohls

Mit großem Befremden habe ich erfahren, dass das Hardtbergbad ab 1. Juni 2014 aus Personalmangel vorerst komplett geschlossen wird. Kommt die Freibadsaison so überraschend? Auf jeden Fall nicht für die Kinder und Jugendlichen sowie die passionierten Freibadschwimmer, die sich seit dem letzten tollen Sommer auf diesen gefreut haben.

Auch wenn es abgedroschen ist: Ist die bittere Wahrheit nicht eher, dass lieber Geld und Mühen in Prestigeobjekte investiert werden, als in die Förderung der Jugend und Sportstätten? Laut General Anzeiger kosten Oper und Schauspiel die Bonner Bürger über 80 000 Euro pro Tag, Hallen- und Freibäder sowie die Sportförderung knapp 20 000 Euro pro Tag. Könnte dies vielleicht daran liegen, dass einflussreiche Bürger, von denen man sich Vorteile erhofft, lieber in die Oper/das Theater gehen? Wie auf der Internetseite der Stadt Bonn zu lesen ist, sei davon auszugehen, dass eine immer größere Anzahl an Nichtschwimmern die Schwimmbäder besucht, so dass mehr Fachpersonal benötigt werde.

Wo bitte sollen Kinder (und auch Jugendliche und Erwachsene) schwimmen lernen und ihre Schwimmkünste verbessern, wenn die Konsequenz einer zunehmenden Anzahl an Nichtschwimmern die Schließung beziehungsweise das Nichtöffnen von Bädern ist? Ich frage mich, ob die Frühschwimmer, die sich in Vorfreude auf die Freibadsaison im Hardtbergbad schon "Happy-Hour-Karten" gekauft haben und denen es nicht möglich ist, ein anderes Freibad aufzusuchen, ihr Geld zurückbekommen. Man kann nur hoffen, dass das Hallenbad am Ende der Freibadsaison wieder geöffnet wird. Oder wird die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und es unter fadenscheinigen Vorwänden ganz geschlossen?

Carmen Mäß, Bonn

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