Frauen kämpfen für ihre Freiheit

Zum Artikel "Wütende Beine im Minirock" vom 9. Juni

Herr Wandler versteht anscheinend die Aufregung nicht so ganz. Ich denke, dass die Frauen in Algerien und Tunesien nicht nur für die modische, sondern für ihre persönliche Freiheit kämpfen.

Der Protest zeigt, dass viele Frauen dort es Leid sind, sich von Männern, seien es die in der Familie, wie Ehemänner, Brüder, Söhne oder Väter, seien es Männer aus anderen gesellschaftlichen und religiösen Gruppen, bevormunden zu lassen - und das nicht nur in modischen Fragen.

Das Verhüllen in islamischen Ländern ist nämlich nicht nur eine modische, sondern ein gesellschaftliches Anliegen und Zeichen der Unterdrückung. Vielleicht sollte der Autor mal versuchen, in einer schwarzen Abaja (so nennt man die schwarzen Mäntel, die viele Frauen in Arabien und leider auch in Europa heutzutage tragen) bei 40 Grad im Schatten vernünftig zu denken, zu arbeiten oder sich einfach mal zu bewegen.

Hiltrud Buchwald-Baur, Bonn

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