Forderung des Landes Bremen ist berechtigt

Zum Vorstoß des Landes Bremen, Fußballclubs an den Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen zu beteiligen, schreiben zwei Leser

 An den Kosten für Polizeieinsätze wie diesem vor dem Weserstadion will das Land Bremen die Fußballclubs beteiligen.

An den Kosten für Polizeieinsätze wie diesem vor dem Weserstadion will das Land Bremen die Fußballclubs beteiligen.

Foto: dpa

Nun hat es ein Bundesland - wenn auch das kleinste - gewagt, gegen den nach der gewonnenen Fußball-Weltmeisterschaft übermächtigen (und überheblichen?) DFB und die DFL in meinen Augen berechtigte Forderungen zu stellen, die sofort mit Strafmaßnahmen belegt werden, die jeden vernünftig denkenden Menschen nur erstaunen lassen.

Ich zähle mich selbst zu den begeisterten Fußball-Anhängern und freue mich über schöne Spiele und die Bilder der meist friedlichen Fans.

Wenn jetzt der Bremer Senat nicht mehr bereit ist, die Kosten für zusätzliche Polizeieinsätze bei Problemspielen zu übernehmen, so sollte zumindest über das Thema geredet werden - und nicht gleich die Keule des Boykotts von Länderspielen hervorgeholt werden.

Hier war der DFB sicher schlecht beraten. Anlässlich des letzten Heimspiels von Werder Bremen gegen den HSV war ich zufällig gleichzeitig mit dem Sonderzug der Hamburger Fans auf dem Bremer Hauptbahnhof eingetroffen.

Mehrere Hundertschaften Polizei eskortierten die teils schlimme Parolen brüllenden Hamburger "Fußballfans" zum Weserstadion. So etwas passiert jedes Wochenende in Deutschland bei so genannten Risikospielen.

Nicht nur die Kosten für den Polizeieinsatz bei Problemspielen hat jeder Steuerzahler zu zahlen, sondern alle Polizeieinsätze - und der Bremer Senat hat ausdrücklich für die Risikospiele eine Kostenbeteiligung des DFB verlangt.

Es erstaunt mich, dass kein anderes Bundesland sich bisher mit Bremen solidarisch erklärte, obwohl ihnen ihr Menschenverstand sicher etwas anderes eingibt.

Hans Jürgen Lüssen, Bonn

Die Entscheidung des Bremer Senats, die Deutsche Fußball-Liga (DFL) künftig an den Kosten für Polizeieinsätze bei sogenannten Risikospielen in der Fußball-Bundesliga zu beteiligen, kann ich als Steuerzahler und begeisterter Fußballanhänger nur begrüßen.

Wer als Hooligan ein Fußballspiel zum Anlass nimmt, sich mit anderen Gruppen "zu kloppen", hat den Sinn des Kampfspiels Fußball ganz offensichtlich missverstanden. Warum soll dafür der Steuerzahler durch die entstehenden Kosten für Polizeieinsätze unbegrenzt in Haftung genommen werden?

Dass die öffentliche Sicherheit in diesem Zusammenhang Sache des Staates und damit der Polizei ist, steht bei der vom Bremer Senat geforderten Kostenbeteiligung überhaupt nicht in Frage.

Zu fragen ist meines Erachtens vielmehr, ob bei einer unter der Obhut der Verbände DFB und DFL durchgeführten Veranstaltung (Bundesligafußball), bei der Krawalle zu befürchten sind, die durch erhöhten Polizeieinsatz verhindert werden sollen, hinsichtlich der Kosten nicht das Verursacherprinzip zur Anwendung kommen sollte.

Die Sanktion des DFB-Präsidiums, das Fußball-Länderspiel am 14. November von Bremen nach Nürnberg zu verlegen, ist in meinen Augen kleinkariert.

Alfred Kruhl, Sankt Augustin

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