Fingerspitzengefühl angebracht

Zum Artikel "Ein Dorado für dumme Viren" vom 9./10. August

Ihr Artikel schildert eindrucksvoll den bewegenden Einsatz eines Mediziners für "Ärzte ohne Grenzen" in Sierra Leone und wie sein Denken und Empfinden davon beeinflusst wurden. Das ist sicher vorteilhaft für die persönliche Entwicklung und berufliche Tätigkeit zu Hause als Arzt.

Auch weisen Sie mit Recht darauf hin, dass Fingerspitzengefühl beim Umgang mit fremden Kulturen angebracht ist, was in der allgemeinen Hektik oft schwerfällt. Allerdings sollten wir auch die angeführten Bedenken und Sorgen der Afrikaner ernst nehmen, statt einfach von "Mär" zu sprechen. Eigene Erfahrungen, Beobachtungen und Erzählungen in der Familie können wir nicht mit fehlender Aufklärung abtun.

Das Misstrauen ist nicht ganz unberechtigt, wenn wir "Weiße" neue Wirkstoffe auch an Kranken oder Gesunden testen, wenn auch normalerweise an Freiwilligen. Unsere Geschichte der Medikamenten-Entwicklung zeigt so manche negativen Beispiele für rücksichtsloses Handeln, ganz egal, aus welchen Motiven und in welchem Zusammenhang das geschah und geschieht.

Ina Kopera, Bad Honnef

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